Rhomberg-Firmengeschichte in 5.000 Fotos

Das Dornbirner Textil-Unternehmen Franz Martin Rhomberg war mehr als eineinhalb Jahrhunderte lang eine der bedeutendsten Firmen Vorarlbergs. Nach dem Konkurs 1993 ist die gesamte Foto-Sammlung an das Wirtschaftsarchiv Vorarlberg gegangen und digitalisiert worden.

2.500 Modefotos und 2.500 Fotos von Arbeitern, Gebäuden und Maschinen wurden in den letzten zwei Jahren archiviert und digitalisiert im Wirtschaftsarchiv in Feldkirch. In unzähligen Arbeitsstunden haben ehrenamtliche Mitarbeiter die Bilder digitalisiert. In einer Datenbank erschlossen wurden sie von der Kunsthistorikerin Margarete Zink. So ist ein interessanter Einblick in die Wirtschafts- und Sozial-Geschichte Vorarlbergs entstanden.

Eineinhalb Jahrhunderte prägte das Textilunternehmen Franz Martin Rhomberg die Region. In Spitzenzeiten wurden über 1.000 Mitarbeiter beschäftigt. Bekannt wurde das Unternehmen ab den 1930er Jahren mit Dirndl-Stoffen - und es prägte einen eigenen Austria Look. Aufwärts ging es vor allem in den 1940ern: Nämlich durch die Nähe der Firmenleitung zum Nationalsozialismus. FM Rhomberg wurde Kriegsmusterbetrieb.

Ab Herbst im Internet abrufbar

In den 1950ern musste sich das Unternehmen wieder umorientieren. Das traditionelle Dirndl verkauft sich wieder, man präsentierte sich auf Messen. Das Unternehmen wurde immer internationaler, ging Kooperationen mit Modeschöpfern ein, schaffte es aber nicht durch die Textilkrise und schlitterte 1993 schließlich in den Konkurs.

Zu den Raritäten des Archivs zählt auch ein Rhomberg-Werbespot aus den 1950ern. Der gesamte Franz Martin Rhomberg Bestand wird ab Herbst übers Internet abrufbar sein. Möglich macht dies eine Kooperation mit dem Land Vorarlberg.