„Bodensee – Wildnis am großen Wasser“

Was macht die Faszination Bodensee aus? Dieser Frage geht die „Universum“-Dokumentation „Bodensee – Wildnis am großen Wasser“ am Dienstag, dem 21. Juli, um 20.15 Uhr in ORF 2 nach. Am 16. Juli fand die Präsentation in Bregenz statt.

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Der ORF Vorarlberg war bei der Präsentation dabei und hat mit den Sendungsmachern und den Premierengästen gesprochen.

Die Präsentation der „Universum“-Dokumentation fand am 16. Juli 2015 im Casino Bregenz statt. Unter den zahlreichen Premierengästen waren Vorarlbergs Landeshauptmann Markus Wallner, ORF-Landesdirektor Markus Klement, Landtagspräsident Harald Sonderegger, der Bregenzer Bürgermeister Markus Linhart, Casino-Bregenz-Direktor Bernhard Moosbrugger, „Universum“-Chef Andrew Solomon und Bodensee-Regisseur Klaus T. Steindl.

Bilder von der Präsentation

„Naturschönheiten Vorarlbergs“

„Es freut mich sehr, dass der ORF mit dieser Produktion das westlichste Bundeslandland in den Fokus stellt und wir mit dem ‚Universum‘ über den Bodensee die Chance haben, österreichweit ein Universum im ‚Universum‘ präsentieren zu können“, betonte Landeshauptmann Markus Wallner: „Mit dieser Produktion bietet sich die Möglichkeit, die Identität und Lebensqualität, die hinter der innovativen Region Bodensee steckt, einem breiten Publikum zu vermitteln.“

ORF-Landesdirektor Markus Klement dankte allen am Zustandekommen der Produktion und Präsentation Beteiligten und zeigte sich erfreut, dass „die erfolgreiche ORF-Naturfilmreihe ‚Universum‘ mit diesem Film die verborgene Vielfalt des Bodensees in den Mittelpunkt rückt und dadurch die Naturschönheiten Vorarlbergs ins nationale und auch internationale Schaufenster stellt“.

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„Dabei gsi“ bei der Premiere.

„Der Bodensee ist ein kleines Wunder“

Für „Universum“-Chef Andrew Solomon ist "der Bodensee ein kleines Wunder: „Mitten in Europa wirkt er wie ein kleiner Ozean, der entscheidend für das milde Klima der ganzen Region verantwortlich ist, neu herziehende Tierarten willkommen heißt und an dem man sogar die Krümmung der Erde merkt! Ab dem ersten Moment des Films, in dem Tausende Stare in den Rieden am Seeufer verschwinden, hat der Bodensee auch etwas ganz Magisches“, so Solomon.

Drehbuchautor und Regisseur Klaus T. Steindl zur Produktion: „Für mich war es faszinierend, an einem See zu drehen, der aufgrund seiner Größe fast wie ein Meer wirkt und an dem sich - mitten in der Zivilisation - eine unglaublich vielfältige Flora und Fauna angesiedelt hat. Je mehr ich in diesen ‚Hotspot für Wildlife‘ eintauchte, desto mehr Fragen drängten sich auf, denen ich auf den Grund gehen wollte.“

Für Wega-Film-Producer Peter Thomsen war die Realisierung dieses „Universum“-Projekts kein einfaches Unterfangen: „Einen ‚Wildlife‘-Film über eine Region zu machen, die zu den am dichtest besiedelten Europas zählt, ist schon eine große Herausforderung. Aber das gesamte Team hat die Herausforderung angenommen - sowohl unter als auch auf und über dem Wasser. Geholfen hat uns dabei modernste Kameratechnik. Ob spezielle High-Speed-Kameras oder die neueste Generation von Flugdrohnen: Wir wollten der ‚Wildnis des Bodensees‘ immer ganz nah sein.“

Jeden Sommer zieht es Kulturinteressierte aus ganz Europa an den Bodensee. Kultur, Wasser und Natur – diese drei Elemente versprechen Festspiele der besonderen Art. Doch auch abseits der großen Bühne versammeln sich jedes Jahr unzählige Besucher. Sie kommen meist von weit her.

Sendungshinweis:

„Universum“-Dokumentation „Bodensee – Wildnis am großen Wasser", Dienstag, 21.7.2015, 20.15 Uhr, ORF 2

Wie ein Magnet zieht der Bodensee Hunderttausende von Zugvögeln an. Ihre Routen ziehen sich quer durch Europa. Und offensichtlich bietet gerade die Region zwischen Bregenzer Ach und Rheinfall einen attraktiven Landeplatz – sei es zum Rasten oder zum Bleiben. 300 verschiedene Vogelarten starten und landen hier: Der See ist für sie Zwischenstation, Brut- oder Winterquartier. Einige von ihnen sind im Laufe der Zeit heimisch geworden. Was aber macht die Attraktivität des Bodensees für die Tierwelt aus?

Ein kleiner Mikrokosmos

Dieser Frage geht die neue „Universum“-Dokumentation „Bodensee – Wildnis am großen Wasser“ am Dienstag, dem 21. Juli, um 20.15 Uhr in ORF 2 nach. Regisseur Klaus T. Steindl taucht in den Mikrokosmos Bodensee ein und zeigt in poetischen Bildern das faszinierende Treiben unter, auf und über dem Wasser. Dieses Universum entstand als Koproduktion von ORF, BMBF, Wega Film und ORF-Enterprise in Zusammenarbeit mit SWR und SRF, gefördert von der Filmförderung des Landes Vorarlberg.

Markus Klement

ORF

ORF Landesdirektor Markus Klement

Markus Klement, Landesdirektor des ORF Vorarlberg, zeigt sich erfreut, dass „die erfolgreiche ORF-Naturfilmreihe ‚Universum‘ mit dieser Dokumentation die verborgene Vielfalt des Bodensees in den Mittelpunkt rückt und dadurch die Naturschönheiten Vorarlbergs ins nationale Schaufenster stellt“.

Faszination Bodensee

Drehbuchautor und Regisseur Klaus T. Steindl zur Produktion: „Für mich war es faszinierend, an einem See zu drehen, der aufgrund seiner Größe fast wie ein Meer wirkt und an dem sich – mitten in der Zivilisation – eine unglaublich vielfältige Flora und Fauna angesiedelt hat. Die Bodenseeregion ist seit Jahrtausenden Kulturland, die Ufer sind dicht besiedelt. Warum zieht der See dennoch immer mehr Tiere aus aller Welt an, darunter Hunderttausende Vögel? Was finden sie hier vor? Warum scheint sie die Gegenwart der Menschen nicht zu stören? Wie funktioniert ein derart komplexes Ökosystem, wenn es laufend Veränderungen gibt, sei es durch künstliche Eingriffe in den Wasserhaushalt, durch den Klimawandel oder durch die Ausbreitung von nicht einheimischen, bisweilen sogar exotischen Lebewesen wie Schmuckschildkröten, Waschbären oder Wandermuscheln?“

Naturschauspiele am Bodensee

Der Film ist eine Reise über und unter Wasser und zu verborgenen Ufern. Und mit manchen Überraschungen. Etwa in der frühsommerlichen Abendstimmung, wenn der Himmel plötzlich schwarz wird und sich Zigtausende Stare aus Italien kommend an den Seeufern niederlassen. Der Zug der Stare ist ein wahres Naturschauspiel. Sie ziehen im Frühjahr nordwärts, kommen wie aus dem Nichts angeflogen und formieren sich in der Luft immer wieder neu, um im nächsten Moment im Schilf zu verschwinden. Ein ideales Nachtquartier.

Doch die Nachtruhe trügt: Andere Bewohner, wie etwa der Waschbär, der sich hier angesiedelt hat, werden jetzt aktiv. Oder der Biber. Er ist wiedergekommen, nachdem er bereits vor 350 Jahren durch die starke Bejagung ausgerottet war. Am Ufer schlängelt sich ein anderes Tier: ein Aal, der den Rhein stromaufwärts gekommen ist und den Landweg vorzieht, wenn er im Wasser nicht mehr weiterkommt.

Wenig bekannte Gefahren

Der See ist Teil des Rheins und durch ihn mit dem Meer verbunden. Die Schifffahrt trägt das Ihre zur Zuwanderung von Kleintieren bei. Heimisch ist hingegen die Bodenseeforelle, deren Laichgebiete in der Bregenzer Ach liegen. Singschwäne kündigen den Winter an, wenn sie aus ihren Brutgebieten im europäischen Norden zurück an den Bodensee kommen. Hier wird auch ihr Winterquartier sein

Der Wasserkörper des Sees ist so mächtig, dass er das Klima der ganzen Umgebung beeinflusst: Das milde Klima der Bodenseeregion zieht Mensch und Tier gleichermaßen an. Dennoch kann das Wetter ab und an Kapriolen schlagen – auch wegen der Nähe zu den Alpen. Föhnstürme gibt es schon im Frühjahr, sie werden im Sommer durch unberechenbare Gewitterstürme abgelöst.

Segler kennen die Gefahren, manche Vögel unterschätzen sie: Das zeigen beeindruckende Sturmbilder des Films, wo Haubentaucher und Kolbenenten nur mit großer Mühe ihre schwimmenden Nester retten können. Während die Wasservögel um ihr Gelege kämpfen und viele ihren Nachwuchs auch verlieren, hat sich die Zwergmaus im hohen Schilf einen vorbildlichen Sommersitz eingerichtet: Sie hat sich ihr kleines Nest in den Schilfgürtel gebaut, der sie gut schützt: Er federt die heftigsten Wellen ab.

Noch eine Woche in der TVthek zu sehen

Das Faszinierende in dieser Region: Keiner scheint dem anderen seinen Platz streitig zu machen. Und die Renaturierungsmaßnahmen der vergangenen Jahrzehnte ließen am See allmählich wieder eine Wildnis entstehen.

Die Dreharbeiten für das Bodensee-„Universum“ erstreckten sich über alle vier Jahreszeiten, dabei konnte das Team die ständige Veränderung des Sees beobachten, das Auf und Ab des Wasserspiegels, die Abläufe in der Natur, das Kommen und Gehen der Vögel.

„Bodensee – Wildnis am großen Wasser“ ist nach der TV-Ausstrahlung sieben Tage auf der Video-Plattform ORF-TVthek (TVthek.ORF.at) als Video-on-Demand abrufbar und wird auch als Live-Stream angeboten.