19.000 armutsgefährdete Kinder

Rund 19.000 Kinder sind in Vorarlberg laut Statistik Austria armutsgefährdet. Sie laufen Gefahr, aus wirtschaftlichen Gründen ausgegrenzt zu werden. Kinder- und Jugendanwalt Michael Rauch fordert ganztägige Schulformen, die aber auch leistbar sein müssen.

Soziale Ausgrenzung und schlechte Bildung sind die schlimmsten Folgen von Kinderarmut. Rund 23 Prozent der unter 20-Jährigen sind laut Statistik Austria armuts- oder ausgrenzungsgefährdet. In Vorarlberg sind es 19.000 Kinder. Fast ein Viertel davon kann es sich nicht leisten, Freunde zum Essen nach Hause einzuladen. Für Kinder ist das eine belastende Situation, sagt Kinder- und Jugendanwalt Michael Rauch. Viele soziale Kontakte seien nicht möglich, weil das Geld fehlt.

Geringere Bildungschancen

Armutsgefährdete Kinder haben aber nicht nur soziale Defizite. Auch ihre Bildungschancen sind schlecht. Mehr als jedes zehnte Kind hat keine kindgerechten Bücher zu Hause, geschweige denn einen ruhigen Platz zum Lernen. Rauch fordert in diesem Zusammenhang einmal mehr eine ganztägige Schulform, um gerade dieser Gruppe helfen zu können.

Kinderbetreuung „muss auch leistbar sein“

In Österreich gibt es zwar viele Maßnahmen gegen die Armut, dennoch könne man noch viel tun, sagt Rauch. Ein Manko sei, dass die Mindestsicherung nicht altersgestaffelt sei. Denn je älter die Kinder werden, desto mehr Geld brauche eine Familie. Eine weitere Forderung an die Landesregierung sei, Kinderbetreuung auch leistbar zu machen. Ein entsprechender Entwurf zur Änderung des Mindestsicherungs-Gesetzes ist in Begutachtung und wird im Herbst im Landtag behandelt.

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