Mit Waffen verschanzt: Kein terroristisches Motiv

Ein Mann hat sich am Freitagabend in Röthis vier Stunden lang mit mehreren Schusswaffen allein in seiner Wohnung verschanzt und Drohungen ausgesprochen. Das Sondereinsatzkommando Cobra war vor Ort. Ein politisches oder terroristisches Motiv soll nicht vorliegen.

Der Einsatz begann gegen 18.00 Uhr am Freitagabend, informierte die Polizei. Der 41-Jährige habe damit gedroht, Menschen umzubringen, sollte sich die Spezialeinheit seiner Wohnung nähern. Die Polizei sperrte das Einsatzgebiet großräumig ab und nahm via Telefon Kontakt mit dem Mann auf.

Ob es sich dabei um eine ernsthafte Drohung handelt, sei nicht von Anfang an klar gewesen, sagte Polizei-Pressesprecherin Susanne Dilp dem ORF. Sie sprach von einer schwierigen Situation: „Den Erzählungen der Kollegen zufolge waren es sehr intensive Gespräche.“ Erst gegen 22.00 Uhr, nach knapp vier Stunden, ließ sich der 41-Jährige zur Aufgabe bewegen. Die Spezialeinheit konnte ihn widerstandslos festnehmen. Verletzt wurde niemand.

Mann „definitiv beeinträchtigt“

Am Samstag wurde der Mann im Landeskriminalamt in Bregenz erstmals einvernommen. Laut aktuellem Ermittlungsstand liegen keine politischen oder terroristischen Motive vor. Der 41-Jährige war zum Zeitpunkt des Vorfalls alkoholisiert. Ob der Mann auch durch Suchtmittel beeinträchtigt war, wird derzeit untersucht. „Auf jeden Fall war der Mann zum Vorfallszeitpunkt definitiv beeinträchtigt“, so Dilp.

Cobra-Einsatz in Röthis

In Röthis ist es Freitagabend zu einem großen Cobra-Einsatz gekommen. Ein Mann hatte sich mit mehreren Schusswaffen in seiner Wohnung verschanzt und drohte damit, Menschen zu töten.

Die Polizeibeamten würden den Mann kennen - allerdings aus anderen Zusammenhängen. In seiner Wohnung wurden mehrere Schusswaffen sichergestellt. Ob sie funktionsfähig sind, ist derzeit noch unklar. Unbekannt ist auch, woher die Waffen stammen und ob der Mann einen Waffenschein besitzt.

Großeinsatz mit 50 Beamten

Am Einsatz beteiligten sich etwa 50 Polizeibeamte, darunter Streifenbeamte aus den umliegenden Gebieten, Einsatzkräfte des Einsatzkommandos Cobra, Beamte des Landeskriminalamts und der Verhandlungsgruppe sowie ein Polizeiarzt. Auch ein Hubschrauber des Innenministeriums, Polizeidiensthunde und ein gepanzertes Fahrzeug waren an Ort und Stelle.