Hermann Metzler: Einfamilienhaus wird Luxusprodukt

Immobilienmanager Hermann Metzler aus Götzis zu Gast in den Radio Vorarlberg Ansichten. „Das herkömmliche Einfamilienhaus wird ein Luxusprodukt,“ sagt Metzler. Die Preise im Wohnbau hätten den Höhepunkt überschritten.

Das sprichwörtliche Dach über dem Kopf der Menschen. Dieses zu konstruieren, zu planen und dann zu bauen, das mache seine berufliche Aufgabe sinnstiftend. Zugleich habe man in der Branche das Glück, das Endprodukt sehen zu können. Im Regelfall überdauert es Generationen.

Wie Häuser und Hallen, so ist aus einem fünf Mitarbeiter-Unternehmen ein Firmenkonstrukt erwachsen. Das konnte gelingen, weil Metzler Menschen, die sich bewährten, in Führungspositionen hievte und zu Miteigentümern machte. Als Rahmenbedingung dafür nennt Metzler eine besondere Form der Firmenkultur, mit Handschlagqualität und einer dem anderen gegenüber wertschätzenden Haltung.

Die „Ansichten“ zum Nachhören

Werdegang

Als Ältester von fünf Kindern absolvierte Hermann Metzler bei einem Götzner Bauunternehmen eine kaufmännische und eine technische Ausbildung. Er war zuständig für die Lohnabrechnung im Unternehmen. Ein Vorgesetzter hat ihm zum Besuch einer dreijährigen Gewerkschaftsschule – für die Ausbildung in Betriebs- und Volkswirtschaft, Arbeits-, Sozial-, Verwaltungs- und Verfassungsrecht - geraten. Das sollte die schulische Grundlage für einen künftigen Personalchef sein.

Ein national und international beachtetes Aushängeschild des Immobilienmanagers ist der Garnmarkt in Götzis. Auf dem ehemaligen Huber-Areal wurden 12.000 Quadratmeter Handelsfläche, 15.000 Quadratmeter Bürofläche, zehn Ordinationen für Ärzte, sieben Gastronomiebetriebe und 200 Wohnungen gebaut. Eine Kleinstadt im Dor. Geplant als Zentrumsentwicklung und –stärkung.

Preise haben Zenit erreicht

Die Frage nach dem Mut für dieses Projekt beantwortet Metzler in Abwandlung eines Zitats des chinesischen Philosophen Laotse. „Mut brauche es, um vorwärts zu kommen, Bescheidenheit, um großzügig sein zu können und zur Führungsverantwortung gehöre die Einsicht, dass man nicht immer der Beste ist, sondern andere noch bessere Ideen haben können.“

Hermann Metzler, seit 40 Jahren in der Immobilienbranche tätig, attestiert den Preisen im Wohnbau in den letzten drei Jahren einen Zenit erreicht zu haben. In der wachsenden Zahl der Menschen im Niedriglohnsektor sieht der Immobilienmanager eine Gefahr und fordert für Menschen in einem 40 Stunden-Job, ein ausreichendes Einkommen für den Lebensunterhalt und das Wohnen. Hier sei die Politik gefordert, diese Rahmenbedingungen zu schaffen.