Metaller-Streiks gehen weiter

Die Streiks der Arbeitnehmer in der Vorarlberger Metallindustrie gehen heute weiter. In der Früh machten rund 150 Mitarbeiter vor der Firma Lorünser in Schlins ihrem Unmut Luft.

Die Firma Lorünser ist seit über 30 Jahren Teil der internationalen Knill-Gruppe. Geschäftsführer Christian Knill ist Chefverhandler auf der Arbeitgeberseite. Vor seinem Unternehmen in Schlins versammelten sich Dienstagfrüh rund 150 Arbeitnehmer der Metallindustrie um ein starkes Zeichen zu setzen, so Wolfgang Fritz, Landesvorsitzender der Metallergewerkschaft.

Knill habe den Vorschlag einer Lohnerhöhung von 2,7 Prozent gemacht. Das könne man nur als „Vorspeise“ betiteln, so Fritz - die Hauptspeise müsse noch kommen. Gefordert wird eine Lohnerhöhung von fünf Prozent, bei niedrigen Löhnen sollen es nach Wunsch der Metaller 100 Euro mehr sein.

Zudem, so Fritz, verlange man höhere Zuschläge als Abgeltung für das neue Arbeitszeitgesetz - nämlich 100 Prozent mehr für die elfte und zwölfte Arbeitsstunde. Zudem sollten Mitarbeiter, die nicht zwölf Stunden arbeiten wollen, einen Kündigungsschutz bekommen. Das müsse im Kollektivvertrag festgehalten werden - nicht nur bei den Metallern, fordert Fritz außerdem.

Audio: ORF-Redakteur Thomas Haschberger mit einem Nachbericht zum Streik

Weitere Betriebsversammlungen

In einigen Betrieben wird es am Dienstagnachmittag und am Mittwoch noch ein- bis zweistündige Betriebsversammlungen geben und über mögliche Streiks beraten, sagt Bernhard Heinzle von der Gewerkschaft der Privatangestellten. Er hofft aber, dass am Wochenende ein neuer Termin für die Verhandlungen bekanntgegeben wird.

Ohneberg (IV): Mehr auf Betriebsebene gehen

Für den Präsidenten der Industriellenvereinigung Vorarlberg (IV) Matin Ohneberg ist eine Lohnerhöhung von fünf Prozent definitiv zu hoch. Das eine oder andere Unternehmen mit jüngerer Unternehmensstruktur müsse aber vielleicht so viel mehr zahlen, weil man sonst die Mitarbeiter gar nicht bekomme und das Lohnniveau in der Vergangenheit niedrig gewesen sei. Für jene Unternehmen, die massiv im Preiswettbewerb stehen wäre sei eine fünfprozentige Erhöhung extrem nachteilig, so Ohneberg.

In Vorarlberg sind rund 13.000 Personen in der metalltechnischen Industrie tätig und von den aktuellen Lohnverhandlungen betroffen.

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