Wallfahrtskirche in Bildstein zur Basilika ernannt

Die Wallfahrtskirche Maria Bildstein ist am Sonntagmorgen offiziell zur Basilika ernannt worden. Der Festakt fand im Rahmen einer Erhebungsmesse mit Bischof Benno Elbs statt. Bildstein wird damit nach Rankweil zur zweiten Basilika in Vorarlberg.

Auch der päpstliche Nuntius Peter Stephan Zurbriggen, Monsignore Michael Kahle aus Rom und Vorarlbergs Landeshauptmann Markus Wallner (ÖVP) nahmen an der Messe teil. „Dass wir heute hier sein können und gemeinsam feiern, dass unsere Pfarr- und Wallfahrtskirche in Bildstein zur ,Basilika’ erhoben wird, ist ein einmaliges Ereignis für das ganze Land“, freute sich Pfarrer Paul Burtscher.

„Nicht nur Auszeichnung, sondern auch Auftrag“

Die Erhebung sei nicht nur Auszeichnung, sondern auch ein Auftrag, betonte indes Bischof Elbs. Es sei ein Auftrag, der immer wieder auch auf die Rolle Marias zurückführe. „Die Gottesmutter Maria ist dabei durchaus provokant. Im Magnificat, ihrem Jubellied über Gott, klingt sie politisch und kämpferisch: ,Er stürzt die Mächtigen vom Thron und erhöht die Niedrigen’, heißt es da. Wohl auch darum machen und machten sich Menschen in allen Jahrhunderten auf den Weg, um bei Maria Schutz zu finden“, so Elbs.

Wallfahrtskirche in Bildstein zur Basilika ernannt

Die Wallfahrtskirche Maria Bildstein ist am Sonntagmorgen offiziell zur Basilika ernannt worden.

Erzählungen von „kleinen Wundern des Alltags“

Man müsse, um den Kern der Marienwallfahrten erleben zu können, nicht in die Ferne, nach Lourdes oder Fatima blicken, so der Bischof. Auch Bildstein und Rankweil würden in vielen, kleinen Wundern des Alltags davon erzählen.

Die Diözese Feldkirch feiert heuer ihr 50-jähriges Bestehen. Aus Dank für die vergangenen 50 Jahre nahm Bischof Elbs den Festtag zum Anlass, um die Marienweihe der Diözese Feldkirch zu erneuern und damit das ganze Land unter den Schutz Mariens zu stellen.

Bildstein wird zu Basilika

ORF

Seit kurzem ziert das Wappen von Papst Franziskus den Eingang der Bildsteiner Kirche.

Wallner: „Eine verdiente Auszeichnung“

Der Ehrentitel sei ein freudiger Anlass, erklärte Landeshauptmann Markus Wallner (ÖVP). Nach der päpstlichen Aufwertung sei zu erwarten, dass - auf der Suche nach Ruhe, Andacht und innerer Einkehr - noch mehr Menschen dem vor allem auch landschaftlich besonders attraktiven Marienwallfahrtsort einen Besuch abstatten werden. „Es ist jedenfalls eine verdiente Auszeichnung, da es sich um einen der bedeutsamsten Wallfahrtsorte im gesamten Bodenseeraum handelt“, betonte der Landeshauptmann.

Prüfungsverfahren dauerte ein Jahr

Das Prüfungsverfahren für Bildstein dauerte ungefähr ein Jahr, bis schließlich das Dekret aus Rom bei der Diözese Feldkirch eintraf. Um für den päpstlichen Ehrentitel einer „basilica minor“ in Frage zu kommen, müssen einige Kriterien erfüllt werden, die von den Mitarbeitern der Kongregation für Gottesdienst und Sakramentenordnung in Rom überprüft werden. Die spirituelle Bedeutung für das gesamte Umfeld als Zentrum der Marienverehrung ist eines davon.

Überregionale Bedeutung der Kirche

Seit fast 400 Jahren ist Bildstein das Ziel vieler Pilger und Wallfahrer. Die Bildsteiner Kirche und die Wallfahrt dorthin gehen auf eine Erscheinungsgeschichte aus dem 17. Jahrhundert zurück. Im Herbst 1629 soll den beiden Kindern Martin und Hans Höfle eine weiß gekleidete Frau erschienen sein, die ihnen erzählte, dass ein Mann ihr versprochen habe, für ihr Abbild eine Kapelle zu bauen, wenn die Pest sein Haus verschone.

Als die Kinder ihrem Vater davon berichteten, erschrak er und gab ihnen zu verstehen, dass er dieser Mann sei. Bereits am nächsten Tag begann er mit den Vorbereitungen zum Bau der Kirche in Bildstein. Wenig später aber erkrankte er und starb. So, dass erst viele Jahre später sein Sohn Martin den Bau der heutigen Wallfahrtskirche fertigstellen konnte.

Nun 34 Basiliken in Österreich

In Österreich gab es bislang 33 Basiliken, nun sind es 34. Weltweit gibt es derzeit rund 1.700 Kirchen, die den Ehrentitel einer „basilica minor“ tragen, „basilicae maiores“ hingegen gibt es nur sechs, von denen sich vier in Rom und zwei in Assisi befinden.