Neues Schuljahr bringt Deutschförderklassen

Sechs Tage vor Schulstart hat die Landesregierung Bilanz über die Investitionen in Schulen gezogen. Pädagogische Schwerpunkte für das heurige Schuljahr sind digitale Grundbildung und Deutschförderunterricht.

Am 10. September beginnt für 47.000 Schüler und 6.300 Lehrer in Vorarlberg das neue Schuljahr. Dann werden erstmals Deutschförderklassen für Schulanfängerinnen und -anfänger sowie Quereinsteigende in ganz Österreich eingeführt. An Vorarlberger Volksschulen werden heuer voraussichtlich neun Deutschförderklassen mit etwa 100 Schülerinnen und Schülern geführt.

Baustelle Schule

Wenn in einer Woche das neue Schuljahr beginnt, werden 160 Lehrer erstmals im Klassenzimmer stehen. Wegen des Lehrermangels kommt der Großteil aus anderen Bundesländern.

Bilanz über Investitionen in Schulen

Landeshauptmann Markus Wallner (ÖVP) zog in einer Pressekonferenz am Dienstag Bilanz über zurückliegende Investitionen in Schulbauten. Bau- und Sanierungsmaßnahmen in Pflichtschulen machten in den letzten beiden Jahren 2016 und 2017 mehr als 100 Millionen Euro aus. In Pflichtschulen flossen im Jahr 2017 53 Millionen Euro der Gemeinden und rund 17 Millionen des Landes.

Tourismusschule in Hohenems geplant

Die Pläne für eine neue Tourismusschule in Hohenems müssten heuer „reif für die Entscheidung gemacht werden“, so Wallner wörtlich. Man wolle neue Wege beschreiten. In Verbindung mit dem bäuerlichen Ausbildungszentrum in Hohenems entstehe eine neue Chance.

Schwerpunkt digitale Grundbildung

Im pädagogischen Bereich liegt der Schwerpunkt im neuen Schuljahr laut Wallner auch auf digitaler Grundbildung. Diese steht heuer erstmals als verbindliche Übung im Lehrplan der Zehn- bis 14-Jährigen. Dabei gehe es nicht nur um die Anwendung von Computer und Handy, sondern auch um das Verständnis der Technik, also etwa um die Fähigkeit des Programmierens, so Bildungslandesrätin Barbara Schöbi-Fink (ÖVP).

11.000 Schüler in der Ganztagsbetreuung

Der Ausbau ganztägiger Schulformen werde vom Land weiter vorangetrieben. In Vorarlberg lag die Betreuungsquote der 6- bis 10-Jährigen im vergangenen Schuljahr bei rund 32 Prozent, bei den 10- bis 14-Jährigen bei 33 Prozent. Insgesamt 11.325 Kinder und Jugendliche nahmen die Betreuung in Anspruch.

Lehrer-Stellen besetzt

Am Montag wurden im Landhaus 157 neue Lehrer angelobt. 134 von ihnen stammen aus Vorarlberg, 13 aus anderen Bundesländern und zehn aus dem Ausland. Lehrermangel sei heuer kein Thema, hieß es in der Pressekonferenz. An Pflichtschulen unterrichten 4.403 Lehrer, so Daniela Walter vom Amt der Vorarlberger Landesregierung. Man habe bereits Anfang Juli alle Lehrerstellen besetzen können, die vom Bund zur Verfügung gestellt wurden. Das Land Vorarlberg bezahlt etwa 500 Pflichtschullehrer über den Stellenplan des Bundes hinaus. Dafür werden rund 20 Millionen Euro ausgegeben.

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