17 Prozent der Kinder in Vorschulklassen

In Vorarlberg kommen heuer 17 Prozent der neu eingeschulten Kinder in die Vorschule. Österreichweit gibt es deutliche Unterschiede bei den Prozentzahlen, Vorarlberg liegt auf Platz zwei. Das System soll nun einheitlicher werden.

Im Schuljahr 2018/19 werden in Österreich rund 85.100 Schüler die erste Volksschulklasse besuchen. Dazu kommen laut vorläufigem Stellenplan des Bildungsministeriums noch rund 8.600 Kinder in der Vorschulstufe. Auffällig: Je nach Bundesland gibt es wie schon in den Vorjahren große Unterschiede, wie viele Kinder einer Vorschulklasse zugeteilt werden.

Österreichweit kommen demnach neun Prozent der Kinder in eine Vorschulklasse statt in die erste Schulstufe. In der Steiermark sind es dagegen nur weniger als ein Prozent, im Burgenland etwas mehr als ein Prozent und in Kärnten fünf Prozent. Am anderen Ende des Spektrums liegen Salzburg (20 Prozent) und Vorarlberg (17 Prozent). Wien kommt auf 13 Prozent, Oberösterreich auf neun, Tirol auf acht und Niederösterreich auf sieben Prozent.

Grafik zeigt eine Statistik zu den Schulanfängern im Herbst 2018

Grafik: APA/ORF.at; Quelle: APA/BMBWF

Direktoren treffen Entscheidung

Vorschulklassen müssen jene Kinder besuchen, denen bei der Schuleinschreibung mangelnde Schulreife attestiert wird. Die Entscheidung darüber trifft der jeweilige Schuldirektor auf Grundlage des persönlichen Kontakts mit dem Kind, darüber hinaus können von den Eltern Unterlagen verlangt oder Gutachten eingeholt werden.

Keine Voraussetzung für die Schulreife ist dagegen die Kenntnis der Unterrichtssprache: Verfügt das Kind über eine altersgemäße Sprachkompetenz in einer anderen Sprache als Deutsch, kommt es nicht in eine Vorschulklasse, sondern in die erste Schulstufe, muss dort aber künftig eine Deutschklasse bzw. einen Deutschförderkurs besuchen - mehr dazu in: Ab Herbst neun Deutschklassen im Land.

Einheitliche Kriterien ab dem kommenden Jahr

Ab dem kommenden Jahr sollen einheitliche Kriterien für die Feststellung der Schulreife zur Anwendung kommen - dabei geht es um schulische „Vorläuferfähigkeiten“ wie etwa Feinmotorik, zahlenbezogenes Vorwissen bzw. Aufmerksamkeit und Konzentrationsfähigkeit. Eine entsprechende Verordnung soll demnächst in Kraft treten - mehr dazu in: Einheitliche Kriterien für Schulreife.

Zur Unterstützung erhalten die Schulleiter Diagnostikverfahren, die im kommenden Winter für die Schuleinschreibung 2019/20 an 100 Schulen getestet werden. Im Jahr darauf sollen sie flächendeckend zum Einsatz kommen.

Dass künftig weniger Kinder in Vorarlberg in die Vorschule kommen, glaubte Landesrätin Barbara Schöbi-Fink (ÖVP) angesichts der ersten Planungen des neuen Systems nicht. Sie vertraue den Schulleitern, die bisher verantwortungsvoll gehandelt hätten. Es könnte aber sein, dass in anderen Bundesländern die Zahl der Vorschüler steigt.