Kritik an Kürzungen bei Familienberatungen

Die Bundesregierung kürzt das Budget für Familienberatungen um acht Prozent. Das hat massive Auswirkungen auf Beratungsstellen in ganz Österreich. Grünen-Soziallandesrätin Wiesflecker will das Beratungsangebot halten.

Die neun Beratungsstellen von ifs und der katholischen Kirche können auch weiterhin das gleiche Angebot anbieten, weil die Landesregierung die Lücke mit eigenen Mitteln stopft. Soziallandesrätin Katharina Wiesflecker warnt aber davor, den Ländern finanziell immer mehr aufzubürden.

Wiesflecker sagt Unterstützung zu

Für Vorarlberg fehlen durch die Kürzungen des Bundes bis zu 25.000 Euro für Beratungsstunden. „Das ist bedauerlich, weil die Beratungen vor allem Familien zugutekommen, die sich in Krisensituationen befinden“, sagt Wiesflecker gegenüber dem ORF Vorarlberg. Die Soziallandesrätin kann aber garantieren, dass man die Familien nicht im Stich lasse. Das liege unter anderem am guten Beratungsangebot in Vorarlberg.

Weniger Geld für Familienberatung

Für die Familienberatung gibt es dieses Jahr weniger Geld vom Bund. Die betroffenen Organisationen sprechen von einer zynischen Familienpolitik der Bundesregierung.

„Aber grundsätzlich können wir nicht akzeptieren, dass der Bund sich aus solchen Leistungen generell zurückzieht“, so die Landesrätin. Es sei ein Muster der Bundesregierung, vor allem im Sozialbereich einzusparen, sich aus wichtigen Aufgaben zurückzuziehen und es dann den Ländern zuzuschieben.

Kritik an Bundesregierung

Kritik kommt von den potenziell betroffenen Organisationen. Es sei besorgniserregend, wenn bei den Familien gespart werden, sagt Susanne Kraft, Geschäftsfeldleiterin beim ifs. Die Familien würden Unterstützung brauchen - jeder investierte Euro sei ein gut investierter Euro. Das ifs finanziert sich auch über den Sozialfonds - theoretisch müssten aber 350 Stunden gestrichen werden.

Das Familienzentrum der katholischen Kirche müsste ohne Unterstützung des Landes aber mit weniger Geld auskommen. „Sie kürzen jetzt Leistungen, die dem sozialen Frieden in unserer Gesellschaft einfach gut tun“, kritisiert Edgar Ferchl-Blum, Leiter des Ehe- und Familienzentrums der katholischen Kirche. Es würden viele Menschen kommen, die sich sonst keine Hilfe leisten könnten.