Zustimmung für EU-Plastikverbot

Im Kampf gegen die Umweltverschmutzung verbietet die EU Plastik bei Besteck, Tellern oder auch beispielsweise in Wattestäbchen. In Vorarlberg wird das Plastikverbot der EU generell positiv gesehen.

Ganz klar für ein Plastikverbot spricht sich der Geschäftsführer des Vorarlberger Umweltverbands, Herbert Koschier, aus. Gerade die dünnen Plastiksäcke, die in Supermärkten für Gemüse bereitgestellt werden, bereiten demnach große Schwierigkeiten bei der Verwertung. Sie sind dünn und flächig und vor allem im Bioabfall ein Problem. Koschier fordert den Handel hier auf, biologisch abbaubare Säcke zu verwenden.

Flurreinigung zeigt: Abfälle Problem für Bauern

Laut Koschier wird beispielsweise bei Flurreinigungen sichtbar, dass in erster Linie Plastikflaschen und Dosen weggeworfen werden. Dieser Müll sei wiederum ein großes Problem für die Landwirte.

Kampagnen alleine sind laut Koschier nicht ausreichend, er fordert Strafen und ein Pfandsystem für Ein- und Mehrwegverpackungen aus Kunststoff. Ein solches Pfandsystem sei zwar erst vom Bund abgelehnt worden, aber auch in den anderen Bundesländern werde die Forderung nach einem Plastikpfand laut. Für Koschier hofft, dass durch ein solches Pfand, die Flut an weggeworfenen Flaschen eindämmen zu können.

Alpla: Entwicklung von biobasiertem Kunststoff

Auch der Kunststoffhersteller Alpla in Hard bewertet die EU-Vorschläge insgesamt positiv. Alpla beteilige sich an Projekten für die Entwicklung von biobasierten Kunststoffen und Recycling, so Alpla-Geschäftsführer Günther Lehner in einer Stellungnahme. Dennoch sieht er das Verbot einzelner Produkte skeptisch. Zielführend wären nachhaltige Lösungen zum Sammeln und Verwerten von Kunststoffen. Und an der Aufklärung der Konsumenten führe ebenfalls kein Weg vorbei.

Die Industriellenvereinigung sieht ebenfalls ein Problem mit dem Plastikmüll. Allerdings sei das Problem in Ländern ohne Abfallwirtschaft ein viel größeres, so Matthias Burtscher, Geschäftsführer der Industriellenvereinigung. Hier sei es wichtig, dass die Maßnahmen nicht die Unternehmen treffe, die bereits seit Jahren in Recycling und Kreislaufwirtschaft investieren.