Rhesi: Koblach werden Antworten versprochen

Zuversicht bei den Betreibern von Rhesi: Weder die Gemeinde Koblach noch Nutzungsberechtigte wollen sich gegen das Projekt stellen, so der Konsens der VN-Stammtisch-Diskussion am Mittwoch. Weitere Fragen gibt es dennoch.

Vor allem möchten die Koblacher vor einer Zustimmung zum Projekt Rhein Erholung und Sicherheit, kurz Rhesi, Rechtssicherheit und unter anderem Antworten auf die Fragen nach dem Nutzlandverbrauch, den LKW-Fahrten zum Abtransport des Kieses und der Trinkwassersicherheit. Allgemein war der Grundtenor in der Diskussion sachlich und konstruktiv.

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„VN“-Stammtisch zu Rhesi

Die geplante Rheinausweitung in Koblach sorgt weiter für Debatten. So auch beim „VN“-Stammtisch über das Hochwasserschutzprojekt Rhesi am Mittwoch.

Bedrohungspotential ist nicht zu unterschätzen

Bei allen Diskussionen, die in den vergangen Tagen und Wochen sehr emotional geführt worden seien, so Landeshauptmann Markus Wallner (ÖVP), gehe es in erster Linie um die Sicherheit für Mensch und Wirtschaft, die dieses Projekt garantieren soll. Würde ein wirklich großes Hochwasser am Rhein passieren, seien die Schäden so groß „dass wir sie lieber nicht erleben möchten“.

Wie groß das Schadenspotential wirklich ist, unterstreicht Rhesi-Projektleiter Markus Mähr mit den errechneten sechs bis sieben Milliarden Schweizer Franken Schaden im gesamten Rheintal im Falle eines Hochwassers.

LH Wallner: Zurück an den Start gibt es nicht

Trotz der sachlich geführten Diskussion hat Wallner in der Podiumsdiskussion ein Machtwort gesprochen: „Zurück an den Start gibt es nicht!“ Seit zehn Jahren würden die verschiedenen Varianten diskutiert werden. Er habe großes Verständnis für die Argumente der Koblacher - kein Verständnis habe er aber für einen Rückschritt zur „Stunde null“ und die Diskussion, ob Rhesi überhaupt einen Sinn habe. Es gehe nicht darum ob Rhesi kommt, sondern wie und wann, so Wallner.

Auch angesichts des Sicherheitsfaktors stellt Wallner unmissverständlich fest, dass ein Streit über Einzelinteressen wenig zielführend sei und alle Rhein-Gemeinden an einem Strang ziehen müssten. Dieser Solidarität schließt sich auch Koblachs Bürgermeister Fritz Maierhofer (ÖVP) an. Was das Gesamtprojekt betreffe sei sich Koblach seiner Verantwortung gegenüber der Gesellschaft sehr wohl bewusst. Allerdings gebe es bei einem Projekt dieser Größenordnung auch verschiedene Meinungen und Standpunkte.

Hochwasserschutz und oder Renaturierung

Da aber im Bereich Koblach die geplanten Maßnahmen nicht primär dem Hochwasserschutz dienten, sondern der Rhein hier renaturiert werden soll, gibt es laut Bürgermeister Maierhofer noch einige Fragen zu klären. Etwa jene des Flächenabtausches für benötigte Grundstücke von Nutzungsberechtigten.

Einer der Betroffenen ist der Koblacher Landwirt Jürgen Meusburger. Er glaubt aber nicht nur die Landwirte und die Nutzungsberechtigten betreffe Rhesi unmittelbar, sondern durch die Materialtransporte während und nach dem Bau sei Rhesi ein Thema für die gesamte Koblacher Bevölkerung. Hier müsse genau geklärt werden wo und wie diese Transporte bewerkstelligt werden sollen. Ebenso, so Meusburger, müsse geklärt werden, wie und ob das Grundwasser betroffen sei.

Koblach will 17 Fragen beantwortet haben

Bürgermeister Maierhofer versicherte in der Diskussion abermals, dass Koblach nicht als „Rhesi-Verhinderer-Gemeinde“ verstanden werden möchte. Man wolle lediglich einen 17-Fragen umfassenden Katalog beantwortet haben.

Hier gehe es um all jene Dinge, die mit der Projektleitung im Vorfeld besprochen worden waren und jetzt der Gemeinde in schriftlicher Form vorlägen. Diese solle, so Maierhofer, der Gemeindevertretung - eventuell auch der Bevölkerung - präsentiert werden. Der Bürgermeister ist aber zuversichtlich, dass in Sachen Rhesi eine gemeinsame Lösung gefunden werde.

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