FH-Vorarlberg: Alte Auto-Akkus als Stromspeicher

Eine Gruppe von Forschern an der Fachhochschule Vorarlberg hat es geschafft, aus alten Akkus von Elektroautos intelligente Stromspeicher zu fertigen. Damit könnten künftig Energie-Engpässe und Überproduktion ausgeglichen werden.

Der durchschnittliche Akku eines Elektroautos wird bei einer Kapazität von 70 bis 80 Prozent ausgebaut und recycelt - nicht weil der Akku nicht mehr funktioniert, sondern weil die Reichweite des Autos deutlich sinkt. Eine Verschwendung, glaubten die Verantwortlichen der illwerke vkw und suchten nach Möglichkeiten, wie die Akkus einer sinnvollen Zweitnutzung zugeführt werden könnten.

Ausrangierte Batterien der „Vlotte“-Autos

Laut Markus Preißinger von der FH Vorarlberg war die illwerke vkw an die Forschungsabteilung der Fachhochschule mit ausrangierten Batterien der ersten Elektroautos der „Vlotte“ herangetreten - um diese zu „Second-Use-Batterien“ umzubauen und anschließend zu testen.

Aus den alten Akkus fertigten die Forscher in dreijähriger Forschungs- und Entwicklungsarbeit einen stationären Stromspeicher, der ähnlich wie ein Pumpspeicherwerk funktioniert: Ist genug Strom im Netz, wird die überschüssige Energie gespeichert. Gibt es zu wenig Strom, entlädt sich die Batterie.

Ziel: Erneuerbare Energien besser nutzbar machen

Wichtig ist das vor allem für erneuerbaren Energiequellen wie Wind und Sonne. Vor allem in Zeiten, in denen die Solaranlagen zu viel Energie produzieren, könnte mit diesen umgebauten Akkus der Strom für kurze Zeit im kleinen Rahmen zwischengespeichert werden und dann später, bei Bedarf, wieder in das Netz eingespeist werden, so Preißinger.

Die sogenannten ZEBRA-Batterien, die bei dem Projekt verwendet wurden, finden sich heutzutage in kaum einem Elektroauto. Die Technologie funktioniert laut Preißinger aber auch mit den heute gebräuchlichen Lithium-Batterien.