Montafon setzt auf Ganzjahrestourismus

Am Beginn der Wintersaison an den Sommer denken - das machen derzeit die Touristiker im Montafon. Die Sommersaison soll belebt werden. Die Betriebe erhoffen sich davon mehr Gäste, sichere Arbeitsplätze und mehr Wertschöpfung.

Die Wintersaison sei im Montafon ausgereizt, Wachstum sei nur noch im Sommer zu generieren, sagt Montafon Tourismus-Geschäftsführer Manuel Bitschnau. Das Ziel für die Bergbahnen wäre eine gleichmäßige Auslastung im Sommer und Winter zu erreichen. Derzeit liege die Auslastung im Sommer bei 35 Prozent, der Rest werde im Winter erwirtschaftet.

Maßnahmen wurden bereits gesetzt

Die Webseiten der Tourismusbetriebe seien schon entsprechend angepasst worden, genauso wie verschiedenste Veranstaltungen. So würden nun viele ganzjährig angeboten werden, auch in der Sommer- und Nebensaison, erklärt Bitschnau. Damit die Ganzjahresdestination Montafon umgesetzt werden kann, soll das Angebot am Berg ausgebaut werden, was Natursschützer jedoch kritisch sehen. Laut Judith Grass, Marketing-Leiterin von Golm, Silvretta, Lünersee Tourismus wolle die Region kein Disneyland bauen, sondern den Gästen noch mehr Natur bieten.

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Am Beginn der Wintersaison an den Sommer denken - das machen derzeit die Touristiker im Montafon. Denn die Sommersaisonen sollen weiter angekurbelt werden. Das Zauberwort heißt „Ganzjahresdestination“.

Wellnessoasen sollen mehr Gäste bringen

Die Hotels investieren mittlerweile eifrig in den Ausbau von Wellnessoasen. Damit könne den Gästen wetter- und saisonunabhängig Programm geboten werden, sagt Andreas Zudrell vom Hotel Fernblick in Bartholomäberg. Die Bettenauslastung liege derzeit übers Jahr schon bei 80 Prozent.

Unterstützung kommt von Gemeindechefs

Die Bürgermeister im Tal unterstützen die Projekte und kämpfen in Wien für ein Ganzjahresarbeitszeit-Modell. Damit entstehen in der Region sicher Arbeitsplätze, sagt der Gaschurner Bürgermeister Martin Netzer. So sei die Nachfrage an ganzjährigen Jobs eindeutig vorhanden. Denn nur von Saison zu Saison könne man sich kein Leben aufbauen, sagt Netzer. Die Mitarbeiter wollen durchgehende Jobs, dadurch könne man die Menschen auch in der Region halten, sie werden ansässig, sagt Netzer. Ganzjährige Tourismusbetriebe wären zudem ein Vorteil für die Landwirte in der Region. So könnten diese ihre Waren den Hotels durchgehend anbieten.