Höchst und Gaißau: Eschen werden gefällt

In Höchst und Gaißau werden aus Sicherheitsgründen ab Anfang Dezember von einem Pilz befallene Eschen gefällt. Zunächst wird mit den Fällarbeiten an Radwegen und Straßen sowie an Stellen begonnen, an denen sich regelmäßig Kinder aufhalten.

Nachdem der Pilzbefall im Frühjahr entdeckt wurde, habe es in den vergangenen Monaten gemeinsam mit Vertretern des Landes mehrere Begehungen gegeben, so Armin Schneider, Geschäftsführer der sogenannten „Konkurrenzverwaltung“ der Gemeinden Höchst, Fußach und Gaißau, die die Waldgebiete verwaltet, die sich im gemeinsamen Besitz der drei Gemeinden befinden. Zusammen mit der Forstabteilung habe man nun bereits ausgewiesen, welche Eschen im Dezember gefällt werden sollen - laut Schneider handelt es sich insgesamt um knapp 400 Festmeter Holz. Eine Holzfällerfirma sei bereits beauftragt.

Zunächst Fällarbeiten an Schwerpunktstellen

Neben augenscheinlich besonders stark betroffenen Bäumen gelte es im Dezember zunächst, Schwerpunktstellen zu entschärfen. Dabei habe man verschiedene Prioritäten gesetzt: Dazu gehören Plätze, an denen sich regelmäßig Kindergarten- und Schulkinder aufhalten. Weiters im Visier der Holzfäller: die vom Pilz befallenen Eschen entlang der L19 zwischen Höchst und Gaißau.

Zudem werden die erkrankten Eschen entlang des Radweges beginnend vom Pfadfinderheim in Höchst bis zum Ortsbeginn von Gaißau sowie am Radweg im Höchster Mittelwald entfernt. In Gaißau sollen Bäume beim Radweg am Alten Rhein sowie vom Pilz befallene Eschen im Rheinholz gefällt werden, wofür im Naturschutzgebiet eine Bewilligung nötig ist.

Kein Kahlschlag, aber sichtbare Lücken

Es werde sich keinesfalls um einen Kahlschlag handeln, allerdings werden Lücken im Wald sichtbar sein, beschreibt Schneider die Folgen. Dabei handle es sich zunächst um Schwerpunkte, weitere Prüfungen werde es im kommenden Jahr geben, so Schneider, dann werde man weitersehen. Er bedauert, dass die Bäume gefällt werden müssten, aus Sicherheitsgründen sei das aber notwendig.

Maßnahmen seit dem Frühjahr vorbereitet

Im Frühjahr hatte die „Konkurrenzverwaltung“ beschlossen, bis Herbst abzuwarten und gemeinsam mit dem Land und den entsprechenden Behörden die Maßnahmen vorzubereiten. Weil man nicht von akuter „Gefahr in Verzug“ durch umstürzende Bäume ausging, wurde auf eine Sperrung des Gebietes oder spontane großangelegte Fällarbeiten verzichtet. Da allerdings die Wurzeln der Bäume betroffen sind, würden die Eschen mit der Zeit zu einem Sicherheitsrisiko, so die Einschätzung - mehr dazu in: Pilzbefall bei Eschen im Rheindelta.

Einschätzung des Umsturz-Zeitpunktes schwierig

Der Waldaufseher der betroffenen Gebiete in Höchst und Gaißau, Jürgen Ernst, hatte im Frühjahr erklärt, ein solches Ausmaß von Pilz-Befall habe er in seinem Arbeitsgebiet entlang des Bodensees noch nicht erlebt, das gleiche einer „Epidemie“. Es sei schwierig zu sagen, wann ein befallener Baum umstürzen könne, so Ernst, denn durch den Pilz seien zum Teil die Wurzeln unter der Erde stark beschädigt - von außen also nicht sichtbar.

Land gibt Empfehlungen

Auch in anderen Teilen Österreichs und auch Vorarlbergs hat es bereits massive Fällarbeiten wegen des aggressiven asiatischen Pilzes gegeben. Angesichts der schweren Schäden an Eschen in Vorarlberg durch den Pilz aus dem asiatischen Raum hat das Land Empfehlungen für betroffene Gemeinden, Straßenerhalter und Grundbesitzer, erarbeitet. Dabei gehe es vor allem um Haftungsfragen. So wurde unter anderem die Empfehlung herausgegeben, die Eschen im Bereich von Straßen und Wegen zu prüfen und bei einem Befall zu fällen, wenn sie auf die Straße oder den Weg stürzen könnten.