#MeToo: Frauen teilen Gewalterfahrungen

Weltweit sorgt der Hashtag #MeToo für Furore: Opfer von sexueller Gewalt teilen damit ihre Erfahrungen in den sozialen Netzwerken. Hintergrund ist ein Sex-Skandal, der Hollywood erschüttert. Jetzt ist das Thema auch in Vorarlberg angekommen.

Nach den Vorwürfen gegen den einflussreichen Filmproduzenten Harvey Weinstein, er habe etliche Frauen sexuell missbraucht, hat Hollywoodstar Alyssa Milano mit ihrem Twitter-Aufruf für Furore gesorgt: Unter dem Hashtag #MeToo - also „auch ich“ - erzählen inzwischen hunderttausende Frauen von ihren Übergriffserfahrungen. Auch Amerikas bekannteste Kunstturnerin oder die aktuelle schwedische Außenministerin - sie wurde während eines Regierungsdinners gegrabscht - klagen via Twitter an.

„Es ist ganz wichtig, dass es diese Plattform für Frauen gibt, um über die Erfahrung von sexueller Gewalt oder sexueller Belästigung zu reden“, sagt Ulrike Furtenbach, Leiterin der ifs Gewaltschutzstelle. „Eine der großen Schwierigkeiten für Frauen ist es ja, dass sie nicht öffentlich darüber reden können, weil sie befürchten, dass sie nicht ernst genommen werden, dass sie sogar lächerlich gemacht werden.“

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Gegen sexuelle Gewalt

Unter dem Hashtag #MeToo tauschen sich seit Tagen Opfer von sexueller Gewalt in den sozialen Netzwerken miteinander aus. In Vorarlberg wird das begrüßt.

Zwei Gewaltfälle pro Tag

Bei der Gewaltschutzstelle des ifs gibt es über das Jahr verteilt pro Tag zwei Fälle von Gewalt gegen Frauen. Die Dunkelziffer ist aber immens höher. „Es ist wirklich notwendig, dass Frauen miteinander und untereinander darüber reden“, sagt Furtenbach. Man wisse nämlich auch, dass sich Frauen sehr selten an Beratungsstellen wenden würden. Vielfach würden sie sich selbst nicht trauen, das, was ihnen passiert ist, als Gewalt zu definieren.

Deswegen seien die sozialen Netzwerke wichtig, damit diese Frauen erfahren, dass auch andere betroffen sind, so Furtenbach. In Befragungen gibt jede fünfte Frau an, sexuell belästigt worden zu sein. 70 Prozent der Gewaltfälle und Übergriffe passieren daheim. Fast keine der Betroffenen komme von selbst zur Gewaltschutzstelle, meist müsse die Polizei aktiv werden, so Furtenbach.