Weniger Alkoholexzesse bei Jugendlichen

Jugendliche trinken weniger als noch vor Jahren, als jugendliche Trinkexzesse immer wieder für Schlagzeilen sorgten. Vielfach siegt die Vernunft. Und immer mehr Veranstalter achten darauf, keinen Alkohol an unter 16-Jährige auszuschenken.

Alkohol gehört - mit Maß und Ziel - zum Erwachsenwerden dazu, sagt Andreas Prenn, Leiter der Werkstatt für Suchtprophylaxe (Supro). In den vergangenen Jahren habe sich diesbezüglich einiges getan. Noch vor wenigen Jahren seien Wodka-Mischungen bei den Jugendlichen äußerst populär gewesen, so Prenn. Vielfach hätten sie sich sehr schwer getan abzuschätzen, wie viel Alkohol sie tatsächlich zu sich genommen haben: „Diese Phase, nehme ich wahr, klingt langsam ab.“

Wenn heute getrunken wird, dann handle es sich meist um Bier, Sekt oder Wein. Der Promillegehalt bei Jugendlichen sei dadurch viel niedriger, sagt Prenn. In Folge gebe es weniger Alkoholvergiftungen und Krankenhausaufenthalte.

Späterer Start

Außerdem seien die Jugendlichen etwas älter, wenn sie zum ersten Mal Alkohol trinken. „Ich habe 2006 die Supro übernommen, und da hatten wir Studien aus Vorarlberg, dass der Alkoholkonsum bei Jugendlichen so um das 13., 14. Lebensjahr beginnt. Da haben wir jetzt eine Tendenz, dass das wieder später passiert.“ Der Großteil der Jugendlichen beginne zwischen 14 und 16 Jahren mit dem Alkoholkonsum. Auffallend ist laut Prenn, dass sich auch der verlängerte Probe-Führerschein positiv auf die Jugendlichen auswirkt.

Und auch die Veranstalter von verschiedensten Events seien vorsichtiger geworden. Die Präventionsarbeit der letzten Jahre habe sich gelohnt, bei großen Zeltfesten oder auch Festivals würden die Jugendlichen streng kontrolliert. So gebe es schon am Eingang Ausweiskontrollen oder verschiedenfarbige Bändchen zur Kennzeichnung der Jugendlichen. Oft werde schon auf eine Bar oder harte alkoholische Getränke verzichtet.

„Vorglühen“ wird attraktiver

Dadurch wird natürlich das sogenannte „Vorglühen“ wieder attraktiver. Aber auch darauf reagieren die Veranstalter mittlerweile: Sind die Jugendlichen zu betrunken, kommen sie trotz gültiger Eintrittskarte nicht auf das Gelände. Eine wichtige Rolle spielen auch erwachsene Festbesucher, Eltern oder Verwandte. Sie haben eine Vorbildwirkung, die nicht unterschätzt werden darf.