Jedes dritte Bienenvolk abgestorben

Die vergangenen Wintermonate haben den Bienen in Vorarlberg besonders stark zugesetzt. Laut einer Umfrage von Zoologen der Universität Graz starb ein Drittel der Bienenvölker ab - die höchste Rate in Österreich.

Die Verluste in den Wintermonaten 2015/2016 haben laut der Umfrage der Zoologen Robert Brodschneider und Karl Crailsheim österreichweit im Schnitt 23 Prozent betragen. In Vorarlberg lag er sogar bei 33,8 Prozent. Befragt wurden 207 Vorarlberger Imker - etwa 14 Prozent der Bienenzüchter im Ländle.

Bienenprojekt Schweiz

ORF.at/Günther Rosenberger

Egon Gmeiner, der Präsident des Vorarlberger Imkerverbandes, bestätigt, dass in Vorarlberg deutlich mehr Bienen abgestorben sind als im Österreich-Schnitt. Gmeiner führt das unter anderem auf den Klimawandel zurück. Der Winter würde erst im Jänner anfangen, die Bienen sollten dann von Frühling bis Herbst überleben: „Das schaffen sie teilweise nicht mehr, weil sie die Winterruhe nicht haben.“

Zimmermann: Auch von Pestiziden betroffen

Neben dem kurzen Winter spielen aber auch Krankheitserreger wie die Varroa-Milbe eine Rolle. Klaus Zimmermann, Biologe bei der Inatura in Dornbirn, ortet darüber hinaus noch andere Probleme: „Die zunehmende Verbauung und viele Monokulturen in der Landwirtschaft, die einfach das Angebot an Futterpflanzen einschränken, ihren Lebensraum einschränken. Und natürlich sind sie von Pestiziden und anderen Umweltgiften betroffen.“

Laut Egon Gmeiner sollte es die kommenden Wochen wieder aufwärts gehen, die verbliebenen Bienenstämme hätten eine gute Nahrungsgrundlage. Darum sollte die Menge an Honig nicht allzu sehr sinken. Gmeiner geht von in etwa gleichbleibenden Preisen für Vorarlberger Honig aus, der aber teurer sei als Importware - etwa aus China.

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