Gewerbe und Handwerk suchen Fachkräfte

Gute Geschäfte, aber viel zu wenige Fachkräfte: So lautet die zweischneidige Bilanz, die die Vorarlberger Gewerbe- und Handwerksbetriebe über das Jahr 2016 ziehen. Jetzt soll die Ausbildung noch attraktiver gemacht werden.

2016 erreichte der Fachkräftemangel in Gewerbe und Handwerk dramatische Ausmaße: Seit 2010 war die Nachfrage nach Lehrlingen nicht mehr so groß, sagt Spartenobmann Bernhard Feigl: „Besonders gefragt sind Jugendliche im Holz- und im Kunststoff-, aber auch im Baugewerbe. Dort gibt es die meisten offenen Lehrstellen - und viele Betriebe warten händeringend auf Interessenten.“

Der Mangel soll durch weitere Anpassungen bei der dualen Ausbildung behoben werden. Das bedeute mehr Durchlässigkeit in Richtung Matura und Studium und neue schulische Wege, so Feigl. Die Kombination von Handelsschule und Lehre, wie es in Bezau praktiziert wird, sei zukunftsweisend.

45 Prozent der Unternehmen wollen investieren

In Gewerbe und Handwerk kann man auf ein erfolgreiches Jahr zurückblicken: Der Umsatz konnte um fast fünf Prozent gesteigert werden. „Insgesamt ist die Stimmung sehr gut“, sagt Feigl. Goldgräberstimmung gebe es zwar keine, trotzdem sei man optimistisch - „im Ganzen gesehen geht der Pfeil nach oben“.

Laut Konjunkturbericht der KMU-Forschung Austria liegt Vorarlberg in allen Bereichen deutlich über dem österreichischen Durchschnitt. So planen 45 Prozent der Vorarlberger Unternehmen in diesem Jahr zu investieren.