„Busfahrerei nicht mehr zeitgemäß“

Seit Freitag läuft die Flexenbahn. Sie verbindet Vorarlberg und Tirol zum Skigebiet Ski Arlberg. Für den Lech-Zürs-Tourismusdirektor Hermann Fercher macht diese Bahn „absolut Sinn“. Die „Busfahrerei“ sei nicht mehr zeitgemäß.

Landesrundschau

Das gesamte Samstaginterview von Radio Vorarlberg zum Nachhören.

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Seit Freitag läuft die Flexenbahn. Das heißt: Die Vorarlberger und die Tiroler Seite des Arlbergs sind nun mit einer Seilbahnverbindung verbunden - mehr dazu in Ski Arlberg: Flexenbahn ist eröffnet (vorarlberg.ORF.at).

Für Fercher macht diese Bahn absolut Sinn, denn bisher mussten die Schifahrer, um von der Vorarlberger auf die Tiroler Seite zu kommen, mit dem Bus fahren. Die „Busfahrerei“ sei aber nicht mehr zeitgemäß. Zum einen aus Komfortgründen, zum anderen auch aus Umweltgründen, sagt Fercher im Samstaginterview.

Tourismus-Direktor Fercher Lech-Zürs

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Lech-Zürs-Toursimusdirektor Hermann Fercher

„Können nicht auf Naturschnee warten“

Für den Saisonstart ist Kunstschnee unerlässlich sagt, Fercher. Ohne Beschneiungstechniken werde es in Zukunft keine Saisonstarts Anfang Dezember mehr geben. Zwar sei die durchschnittliche Schneehöhe insgesamt unverändert. Zu Winterbeginn werde sich die Situation aber weiter zuspitzen, so Fercher. Etwa durch Föhn oder Wärmeeinbrüche. Umso wichtiger sei es, dass Skigebiete in der Lage sind, möglichst viel Kunstschnee in möglichst kurzer Zeit zu produzieren. Man könne es sich nicht mehr leisten auf den Naturschnee zu warten, sagt Fercher.

„Es braucht neue Denke“

Heuer wurden über 100 Millionen in die Hotelerie in Lech investiert. Es brauche ein ganz „neue Denke“, sagt Fercher. Weg von dem Saisons-Denken, hin zum Ganzjahreskonzept. Die Erholung müsse im Vordergrund stehen. Das Bergerlebnis, die heile Natur ist gefragt. Natürlich suchen viele auch das besondere Skierlebnis, deshalb seien auch die Investitionen in die Bahnen notwendig. Man müsse die gesamte Palette bedienen. Die Nachfrage sei jedenfalls da, auch wenn es wenig oder gar keinen Schnee gebe.

Dachmarke Arlberg muss kommen

Für Fercher ist klar, dass es in Zukunft eine große Dachmarke Arlberg geben müsse. Vor allem im internationalen Geschäfte sei die Region wichtiger als die einzelnen Destinationen. Das brauche aber noch Zeit. Derzeit gebe es verschiedenste Organisationen, die zwar an einem Strang ziehen, das System könnte aber effizienter gestaltet werden, so Fercher.

Die Skikarte für ganz Vorarlberg hat für den Tourismusdirektor keine Priorität. Im internationalen Vergleich habe sie aber wenig Bedeutung. Er würde es aber den Vorarlberger gönnen, wenn es eine solche Karte geben würde.