Altach: Spitzenspiel nach Trainerwechsel

Erfolgstrainer Damir Canadi ist weg, dennoch hat der SCR Altach die Tabellenspitze im Visier. Der 31-jährige Interims-Trainer Werner Grabherr debütiert in der Fußball-Bundesliga am Samstag gleich in einem Schlagerspiel.

Mit einem Heimsieg über den punktegleichen Tabellenführer Sturm Graz könnte Altach, das Überraschungsteam der Saison, auf Platz eins landen.

Grabherr, der sich von der Marketing-Abteilung über das Amateur-Team zum sportlichen Chef hochgearbeitet hat, hat mit Dietmar Berchtold das Coaching übernommen. Mit seinen 31 Jahren ist er jünger als einige Spieler. Für ihn ist das aber kein Thema. „Das Alter ist für mich kein Problem. Es geht nicht um den Trainer Grabherr, sondern um die Mannschaft und das Team, das mit der Mannschaft arbeitet“, erklärte der Coach gegenüber der APA. „Sturm hat sicher mehr Druck. Wichtig ist, die eigene Mannschaft in Optimalzustand zu bringen, dann wird es schwer werden, uns zu biegen“, betonte er.

Trainerwechsel

Canadi ist Ende der vergangenen Woche zu Rapid Wien gewechselt. Mehr dazu in Trainer Damir Canadi verlässt Altach. Wer neuer Trainer in Altach wird, steht noch nicht fest. Mehr dazu in Letsch bald neuer Altach-Trainer?

Die Spieler wollen jedenfalls zeigen, dass die Mannschaft auch ohne Canadi gegen Spitzenteams bestehen kann. „Natürlich ist es so, dass nicht alles nahtlos so weitergeht wie vorher. Jeder Trainer bringt neuen Ideen mit, aber die Mannschaft ist so gefestigt und will den nächsten Schritt machen“, meinte Philipp Netzer. „Wir machen uns dennoch absolut keinen Druck. Für uns ist wichtig, die Vorgaben umzusetzen, und das wird gegen Sturm schwer genug.“

Keine Panik in Altach

Trotz des überraschenden Trainerwechsels herrscht in Altach keine Panik. Die Vorbereitung lief während der Länderspielpause in aller Ruhe ab. „Es war ganz wichtig, dass von den Spielern das Zeichen gekommen ist, Vertrauen in das Trainerteam um Grabherr zu haben“, erklärte Sport-Geschäftsführer Georg Zellhofer.

Auch wenn die Tabellenführung offiziell nicht als Ziel ausgegeben wird, blickt man doch ganz nach oben. „Das ist eine einmalige Chance“, meinte Zellhofer. Altach war schon von Runde drei bis fünf auf Platz eins, nun spricht einiges für eine Rückkehr an die Spitze. Die Vorarlberger sind sechs Spiele ungeschlagen, haben die jüngsten drei Matches gewonnen und sind in dieser Saison zu Hause noch ohne Niederlage (6 Siege, 1 Remis, 14:3 Tore). Die letzte Heimniederlage ist schon über ein halbes Jahr her (1:3 gegen Salzburg am 23. April).

Dass es in der 15. Runde im direkten Duell zwischen Sturm und Altach um die Tabellenspitze geht, war so keineswegs zu erwarten. Ein Grund dafür ist die gute Arbeit und glückliche Hand der beiden Vereine bei den Transfers im Sommer: Bei Sturm haben die Zugänge 20 der bisher 26 Tore erzielt, bei Altach sind die Neuen für 18 der 23 Treffer verantwortlich.

(APA)