Untersuchung zu Fehlbildungen eingestellt

Das Land Vorarlberg hat die Untersuchungen zu den Fehlbildungen in Lingenau und Langenegg eingestellt und den Fall ungelöst abgeschlossen. Laut Gesundheitslandesrat Christian Bernhard (ÖVP) besteht keine Gefahr für die Bevölkerung.

Es war die umfangreichste Umwelt- und Trinkwasseruntersuchung, die das Land Vorarlberg jemals vorgenommen hat: Analysiert wurden 500 chemische Elemente und Verbindungen aus allen gesundheitsrelevanten Substanzgruppen, davon 300 Wirkstoffe aus Pflanzenschutz- und Schädlingsbekämpfungsmitteln aus der Landwirtschaft. Hinzu kamen Schwermetalle, Antibiotika, sonstige Medikamente, Kohlenwasserstoffe und radioaktive Substanzen.

Hinweis:

Das Stellungnahme des Landes zum Nachlesen finden Sie hier.

Das Ergebnis: alles unbedenklich. „Das konkret wichtige Ergebnis ist, dass es keinen Hinweis für eine Ursache, die aus der Umwelt stammt, gibt, und dass keine Maßnahmen gesetzt werden müssen, um Menschen zu schützen“, sagt Gesundheitslandesrat Bernhard.

Genetische Ursachen?

Dennoch bleibt das Faktum: Von 1.200 untersuchten Geburten aus den vergangenen 33 Jahren in Lingenau und Langenegg weisen sechs Kinder sogenannte Dysmelien auf - schwere Fehlbildungen von Armen und Beinen. Das ist eines von 200 Kindern, laut internationalen Statistiken dürfte es aber nur eines von 20.000 sein.

Als mögliche Ursachen bleiben damit nur noch zwei Möglichkeiten offen: ein statistischer Ausreißer oder genetische Hintergründe, d.h. ein zu enges Verwandtschaftsverhältnis. Um dies herauszufinden, müssten sich die betroffenen Familien einem genetischen Screening unterziehen.

Betroffene lehnen Screenings ab

Das lehnen sie aber ab, sagt Bernhard: „Weiterführende medizinische Untersuchungen sind in so einem Fall Privatsache und ich glaube, es geht jetzt darum, dass wir Wünsche von Betroffenen respektieren.“ Es könne nicht um die Befriedigung wissenschaftlicher Neugier gehen. Damit wird der Fall nun offiziell abgeschlossen, die Ursache bleibt weiterhin ein Rätsel.

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