Gute Noten für Vorarlberger Ärzte

Die Vorarlberger Ärzte haben erstmals eine Patientenbefragung durchführen lassen. Dabei stellen die Patienten den niedergelassenen Ärzten durchwegs gute Noten aus. Geschätzt wird vor allem das persönliche Verhältnis zum eigenen Hausarzt.

Der klassische Hausarzt ist in Vorarlberg nach wie vor Ansprechpartner Nummer eins für die Patienten, sagten 82 Prozent der Befragten. Grund dafür sei das Vertrauen der Patienten in den Hausarzt, wie der Sprecher der niedergelassenen Ärzte, Harald Schlocker, verdeutlicht. Einerseits sei hier die langjährige persönliche Beziehung mit Kenntnis der individuellen Krankengeschichte und des sozialen Umfeld ausschlaggebend. Andererseits sei es die über Jahre aufgebaute, vertrauensvolle und persönliche Beziehung zum Arzt.

Die Hälfte geht zu Wahlärzten

93 Prozent der Befragten sind laut Umfrage mit ihren Hausärzten sehr zufrieden oder zufrieden. Aber auch die Fach- und Wahlärzte haben bei der Umfrage Zufriedenheitswerte von über 90 Prozent erreicht. 58 Prozent der Befragten haben im vergangenen Jahr einen Facharzt aufgesucht. Dabei entschieden sich die Patienten jeweils zur Hälfte für einen Wahl- oder einen Kassen-Facharzt.

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Zufriedenheit mit Vorarlberger Ärzten

Im Beitrag sehen Sie: Harald Schlocker, Vertreter Praktische Ärzte; Josef Pointner, Wahlarzt-Referent Ärztekammer; Burkhard Walla, Vertreter Fachärzte; Wilfried Böhler, Dornbirn; Karin Marte, Götzis

Drei Viertel der Befragten gaben an, den Unterschied zwischen Kassen- und Wahlarzt zu kennen und 64 Prozent sind auch bereit, einen Teil der Behandlungskosten selbst zu tragen, so der Sprecher der Wahlärzte, Josef Pointner. Die Patienten würden schnelle Termine verlangen und würden sich besser betreut und behandelt fühlen. Besonders wichtig ist für 89 Prozent der Befragten, sich den Arzt selbst aussuchen zu können.

405 Personen befragt

Das Ergebnis der Umfrage - vor allem der hohe Stellenwert der Hausärzte - widerspricht für den Kurienobmann der niedergelassenen Fachärzte, Burkhard Walla, den Bestrebungen, Gesundheitszentren einzurichten, weil dort die persönliche Betreuung wegfalle. Solche Zentren könnten nur parallel zum bewährten System errichtet werden, so Walla. Die Befragung habe jedenfalls gezeigt, dass das niedergelassene Ärztesystem in Vorarlberg im Sinne der Patienten funktioniere und erhalten bleiben müsse.

Für die Umfrage des Instituts „Brainpool“ sind im vergangenen März 405 Menschen in Vorarlberg telefonisch befragt worden. Rund drei Millionen Patientenkontakte haben Vorarlbergs niedergelassene Kassenärzte jedes Jahr. Durchschnittlich sucht demnach jeder Vorarlberger etwa zehnmal pro Jahr einen Arzt auf. Das niedergelassene Gesundheitssystem besteht aus Hausärzten, Fach- und Wahlärzten. Insgesamt gibt es in Vorarlberg 619 Arztpraxen.