Kompatscher gegen Brenner-Schließung
Der Verband der Südtiroler in Vorarlberg feierte am Sonntag sein 70-jähriges Jubiläum. Gerade auch aus historischen Gründen ist Südtirols Landeshauptmann Arno Kompatscher klar gegen eine Schließung der Brenner-Grenze, um damit den Flüchtlingsstrom einzudämmen.
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Kompatscher in Vorarlberg
Arno Kompatscher, Landeshauptmann Südtirol; Markus Wallner, Landeshauptmann Vorarlberg; Christine Breuß; Hansjörg Zwick; Manuela Geißler
Der Brenner sei für die Südtiroler ein Symbol für die europäische Einigung, sagt Kompatscher. Die Überwindung der Grenzen sei für die Region ein „Meilenstein“ gewesen. Alles, "was Richtung Wiedererrichtung einer Barriere geht“ gebe Südtirolern deshalb „zu Besorgnis Anlass“. Inzwischen funktioniere die Zusammenarbeit zwischen Österreich und Italien aber besser, Italien kontrolliere strenger und genauer, so Kompatscher. „Wenn man es gemeinsam angeht, dann ist es auch lösbar“, so der Südtiroler Landeschef.
Wallner: „Genau beobachten“
Für Vorarlbergs Landeshauptmann Markus Wallner (ÖVP) ist eine Sperre des Brenners hingegen denkbar: „Auf einen möglichen Ernstfall, einen Zustrom von tausenden Flüchtlingen, muss man sich vorbereiten.“ Wenn die Italienroute wie im Vorjahr stark in Anspruch genommen werde, „dann wird eine Grenzsicherung am Brenner auch notwendig werden.“ Allerdings müsse man mit Augenmaß vorgehen und nichts überstürzen, „aber wirklich genau beobachten, wie die Bewegungen stattfinden“, so Wallner.
In Österreich wird seit Monaten über eine Schließung der Brenner-Grenze nachgedacht. Klar ist, dass der Umgang mit Flüchtlingen an dieser Grenze besondere Symbolkraft haben wird. Das hat auch die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel erkannt. Sie ließ zuletzt mit der Aussage aufhorchen: „Wenn wir den Brenner schließen, dann ist Europa zerstört.“