Landjugend: „Kein Boden, keine Landwirtschaft“

Der Kampf um Grund und Boden ist in Vorarlberg ein Dauerbrenner. Nun macht die Vorarlberger Landjugend in ihrer landesweiten Aktion „Stopp dem Bodenverbrauch“ darauf aufmerksam, dass der Boden für die Landwirtschaft immer knapper werde.

Der Druck auf die Landesgrünzone ist größer denn je, verbaut wird in einem Tempo wie noch nie: Laut Studie der Universität für Bodenkultur gehen der Vorarlberger Landwirtschaft täglich 1,6 Hektar Boden verloren, auf die Minute umgerechnet sind es 11 m². 11 m² groß sind auch die sogenannten Verlustzonenfelder - Flächen, die die Landjugend an stark frequentierten Plätzen in Vorarlberg mit gelben Absperrstreifen markiert hat.

Für den Obmann der Landjugend, Thomas Ganahl, ist die Bodenfrage eine Existenzfrage: Kann ich in Zukunft noch Landwirt werden? Das sei eine einfache Rechnung: kein Boden, keine Landwirtschaft. Die Jungbauern im Land seien motiviert, die Flächen nachhaltig zu bewirtschaften, aber täglich gehe ihnen mehr von der Wirtschaftsgrundlage verloren.

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Landjugend setzt Zeichen

Im Beitrag von Theresia Bilgeri, Götz Wagner und Andreas Furxer sehen Sie Thomas Ganahl, Barbara Geißler (Geschäftsführerin Landjugend) und Josef Moosbrugger.

„Weg von der Restflächenbewirtschaftung“

Die Landwirtschaft brauche zur Lebensmittelerzeugung die fruchtbarsten Böden, und aus diesem Grund wolle man immer wieder den massiven Bodenverbrauch aufzeigen. Das Motto laute: Weg von der Restflächenstrategie zur Bestflächenstrategie.

Für die Lebensmittelproduktion stünden derzeit nur jene Flächen zur Verfügung, die man nicht für Wohn-, Wirtschafts- und Freizeitbauten brauche, sagt Landwirtschaftskammerpräsident Josef Moosbrugger. Er fordert eine Novelle des Raumplanungsgesetzes mit Richtungsänderung: Die Landwirtschaft sei derzeit im Land der Restflächenbewirtschafter, bewirtschaftet werde, was noch übrig sei. Das sei eine schlechte Zukunftsstrategie, es brauche Vorrangflächen für den Ackerbau. Das sei nicht nur Selbstzweck der Landwirtschaft, sondern die Lebensmittelversorgung im Land bleibe dadurch intakt.

Erst am Donnerstag hat der Präsident der Industriellen-Vereinigung, Martin Ohneberg, neue Ideen zur Mobilisierung von Grundstücken zugunsten der Wirtschaft gefordert. Mehr in Industrie strebt exzellente Zukunft an.

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