Textilbranche fordert Modernisierung der HTL

Nach dem überraschenden Rücktritt des HTL Dornbirn-Direktors Thomas Achammer hofft man innerhalb der Industrie, dass der Modernisierungsprozess an der Schule trotzdem weitergeht. Allerdings müsse man alle Lehrer ins Boot holen.

Seit zweieinhalb Monaten gibt es eine Arbeitsgruppe, bestehend aus Lehrern und Industrievertretern, die neue Lehrpläne für die HTL Dornbirn ausarbeiten. Herauskommen sollen künftig breit ausgebildete Ingenieure, die fachübergreifend arbeiten können. Textil 4.0 heißt das Programm. Gefragt sind auch Kenntnisse über technische Textilien.

Comploj: Team wird weiterarbeiten

Georg Comploj, Industriesparten-Obmann in der Vorarlberger Wirtschaftskammer, sagt dazu: „Wir gehen davon aus, dass das Team weiterarbeiten wird.“ Jetzt müsse man zwar einen Projektleiter suchen, man gehe aber ebenfalls davon aus, dass Direktor Achammer mitarbeiten werde und die Weichen schon gestellt habe. Achammer hatte am Freitag seinen Rücktritt bekanntgegeben, unter anderem fühlte er sich vom zuständigen Landesschulrat im Stich gelassen - mehr dazu in HTL Dornbirn-Direktor Achammer tritt zurück.

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Modernisierung HTL Dornbirn

Industriespartenobmann Georg Comploj fordert, künftig müsse man alle HTL Lehrer in die Modernisierung der Ausbildung einbinden.

Der Vorteil bei der HTL sei, dass sie sehr viele unterschiedliche Ausbildungsthemen umfasse und sich deswegen für eine interdisziplinäre Ausbildung geradezu anbiete, so Comploj. Jetzt komme es darauf an, alle Lehrer „ins Boot“ zu holen.

Hoffnung für Spinnerei Feldkirch?

Zur angekündigten Schließung der Spinnerei Feldkirch sagt Comploj, dass Unternehmen, die auf Innovation und individuelle Garne setzen, jetzt ein großes Problem hätten, einen alternativen Lieferanten zu finden. In Europa gebe es nämlich nur wenige Spezial-Spinnereien. Die Spinnerei Feldkirch liefert nämlich Spezialgarne in kleinen Mengen und ist deswegen ein wertvoller Entwicklungspartner für die Vorarlberger Textilindustrie.

Comploj geht davon aus, dass branchenintern bereits Gespräche über eine Fortführung des Unternehmens laufen. Er glaubt, dass man diesbezüglich schon bald an ihn herantreten werde. Erst am vergangenen Donnerstag hatte das Unternehmen die baldige Schließung verkündet, 80 Arbeitsplätz sind gefährdet - mehr dazu in Spinnerei geschlossen: 80 Mitarbeiter verlieren Job.