Ritsch unglücklich über Obmann-Debatte

Laut einem Bericht der „Vorarlberger Nachrichten“ tobt innerhalb der SPÖ eine Obmann-Debatte. Parteichef Michael Ritsch ist über die Diskussion wenig begeistert, schließt einen vorzeitigen Parteitag aber nicht mehr aus.

„Es war eigentlich geplant, dass beim Parteitag, der nächstes Jahr wieder stattfindet, klar ist, wer die Partei dann zwei Jahre später in die (Landtags-)Wahl führt“, sagte Ritsch am Montag dem ORF. „Offensichtlich sind jetzt ein paar von diesem Fahrplan abgegangen, und das muss man jetzt diskutieren, wie wir weiter damit umgehen.“

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Obmann-Diskussion in der SPÖ

Im Beitrag sehen Sie: Michael Ritsch, Landesparteivorsitzender SPÖ; Thomas Hopfner, SPÖ Dornbirn

Er finde es nicht gut, dass die Namen möglicher Nachfolger jetzt öffentlich diskutiert werden. Das würde weder den Personen selbst helfen noch der Partei. Die „VN“ nannte Thomas Hopfner und Mario Leiter als mögliche Ritsch-Nachfolger.

Parteitag 2017 für Ritsch ideal

Zu Hopfner und Leiter sagte Ritsch, er sei „froh, dass es Leute gibt, die bereit sind, die Partei in der jetzigen Situation auch führen zu wollen.“ Schließlich sei es immer ein Anliegen gewesen, die Partei auf eine breitere Basis zu stellen.

Ritsch hätte eine Personalentscheidung auf dem Parteitag 2017 für den richtigen Zeitpunkt gehalten - auch, weil der Parteiobmann dann noch zwei Jahre Zeit gehabt hätte, sich auf die Landtagswahl 2019 vorzubereiten. Einen Parteitag schon heuer will Ritsch aber nicht mehr ausschließen, jeder habe schließlich persönliche Schmerzgrenzen.

Potenzielle „Nachfolger“ zurückhaltend

Thomas Hopfner, einer der beiden Personen, die von den „VN“ als Ritsch-Nachfolger ins Spiel gebracht worden waren, sagte gegenüber dem ORF auf die Frage, ob er den Landesparteivorsitz übernehmen wolle: „Ich strebe es nicht an.“ Der begonnene Erneuerungsprozess der Partei müsse fahrplangemäß abgearbeitet werden, Personaldebatten machten im Moment keinen Sinn.

Ähnlich sieht das auch Mario Leiter. Es gebe derzeit keine Personaldiskussion in der SPÖ. Für die Zukunft will Leiter aber nichts ausschließen. Auch nicht, dass er einmal offizielles Parteimitglied bei der SPÖ wird.

Dornbirner Stadtpartei als Auslöser?

Laut dem Bericht in der Montagsausgabe der „VN“ ist die Obmann-Debatte von der Dornbirner Stadtpartei ausgegangen. Eigentlich befindet sich die SPÖ Vorarlberg seit der Schlappe bei der Landtagswahl 2014 in einer Erneuerungsphase, die im Parteitag 2017 gipfeln hätte sollen - mehr dazu in SPÖ arbeitet an „Visionspapier 2020-2030“.