Illwerke verkaufen Bodenseeschifffahrt-Anteile
Den Verkauf der Anteile von 74,9 Prozent hat die Vorarlberger Illwerke AG in ihrer Aufsichtsratssitzung am Donnerstag beschlossen, informierte das Unternehmen in einer Presseaussendung am gleichen Tag. Die Illwerke hielten die Anteile an der Flotte und an den dazugehörenden Liegenschaften seit 2005. Letztere sind von dem Verkauf nicht betroffen.
Die übrigen 25,1 Prozent gehörten zunächst Tourismusunternehmer Walter Klaus. Sein Unternehmen Vorarlberg Lines fungierte auch als Betreiber der Bodenseeschifffahrt. 2009 übertrug er die Anteile an Vorarlberg Lines-Geschäftsführer Walter Netzer. Seit 2010 zeichnet Netzer als Eigentümer gemeinsam mit Geschäftsführer Alexandro Rupp für die Geschicke der Vorarlberg Lines verantwortlich. Mit dem Verkauf der Illwerke-Anteile ist Netzer nunmehr alleiniger Eigentümer.
Sonderrechte bleiben erhalten
Die beim Kauf 2005 vereinbarten Sonderrechte bleiben den Illwerken erhalten. Dazu gehören Sonderrechte hinsichtlich des Linienverkehrs, der Namensgebung der Schiffe, eine Betriebspflicht und ein Aufgriffsrecht. Auch ein Vorverkaufsrecht haben sich die Illwerke 2005 gesichert und bleiben dem Unternehmen auch weiterhin erhalten, informierte Illwerke-Vorstandschef Christof Germann. Die Zusammenführung und Strukturbereinigung mache laut Germann Sinn, um zukünftige Investitionen zu erleichtern.
Illwerke investieren 229 Millionen Euro
Im Jahr 2016 wollen die Illwerke insgesamt 229 Millionen Euro investieren. Das Geld fließt in neue Anlagen und die Instandhaltung und die Netzinfrastruktur. Das Baubudget beläuft sich auf rund 170 Millionen Euro, davon sind allein 90 Millionen Euro für die Errichtung des Obervermuntwerks II vorgesehen.
Zehn Millionen Euro fließen in den Bau des Rellswerks, zudem stehen Generalüberholungen bei den Kopswerken I und II sowie beim Walgauwerk an. Um die Versorgungssicherheit zu garantieren, seien bei Vorarlberg Netz und bei den Energienetzen Allgäu rund 38,5 Millionen Euro an Investitionen geplant.