Heimo Zobernig im Kunsthaus Bregenz

Am Mittwochabend wird im Kunsthaus Bregenz die neue Ausstellung von Heimo Zobernig eröffnet. In der bis 10. Jänner 2016 laufenden Schau wird dabei erstmals auch eine Bronze-Skulptur gezeigt, die zunächst für die Biennale in Venedig geplant war.

In der bis 10. Jänner 2016 laufenden Schau wird dabei erstmals auch eine Bronze-Skulptur gezeigt, die zunächst für die Biennale in Venedig geplant war.

Für Thomas D. Trummer, neuer Direktor des KUB, ist es nicht die erste Zusammenarbeit mit dem 1958 in Kärnten geborenen Künstler. Bei Zobernig gehe es immer um die gegebenen Voraussetzungen. Er bearbeite eine Wand, eine Stellfläche oder eben den Pavillon in Venedig.

Was die Bronze-Skulptur im dritten Stock des KUB betrifft, spricht Trummer von einem „Meisterwerk“, auch wenn sich Zobernig gegen diese Bezeichnung gewehrt habe, wie der Direktor bei der Pressekonferenz am Dienstag erzählte.

Bereits 1999 in Bregenz

Für Zobernig wiederum ist die Ausstellung nicht die erste Zusammenarbeit mit dem KUB. Eine Arbeit Zobernigs zusammen mit Ernst Strouhal war bereits 1999 hier zu sehen. Damals wurde der ausgemusterte Zettelkatalog der Wiener Nationalbibliothek als minimalistisches Ensemble nach Bregenz gebracht, erklärte Kurator Rudolf Sagmeister. Er sprach dann auch vom „Regalkünstler“ Zobernig, eine Bezeichnung, die wiederum für Erheiterung, aber keinen Widerspruch am Podium sorgte.

26 Regale in einem rechtwinkeligen Raster

In der aktuellen Ausstellung sehen die Besucher im ersten Obergeschoß 26 Regale in einem rechtwinkeligen Raster. Sie werden mit zusätzlichen Fächern versehen oder ineinandergeschachtelt. Zwei runde Regale enthalten Schaufensterpuppen in ihrem Kern. Den Endpunkt setzt das Plakatmotiv der Ausstellung, eine mobile Wand, ähnlich jenen Paravents, die zum Abfotografieren von Skulpturen genutzt werden.

Zobernig-Ausstellung im KUB

APA/KUNSTHAUS BREGENZ/HEIMO ZOBERNIG/MARKUS TRETTER

Zobernig-Ausstellung im KUB

Danach geht es in den zweiten Stock, wo mittels Aluminiumträger und riesiger schwarzer Vorhänge ein Raum im Raum geschaffen wurde. Unter anderem sei dies ein „Reflex“ auf die schon im Vorfeld der Ausstellung installierte schwarze Wand auf dem Vorplatz des KUB.

„Idealer Raum“ für Bronzeskulptur

Im dritten Obergeschoß schließlich findet sich ein Nachbau der Deckeninstallation aus dem von Zobernig gestalteten österreichischen Pavillon in Venedig. Sie musste nur aufgrund baulicher Gegebenheiten etwas gekürzt werden, erklärte Sagmeister. In dem Raum befindet sich auch die ursprünglich für die Biennale vorgesehene Bronze-Skulptur.

Zobernig zeigte sich „überglücklich“, im KUB den „idealen Raum“ für die erste Präsentation dieser Figur gefunden zu haben. Konkret handelt es sich um Elemente von Schaufensterpuppen, versehen mit einem Latexabdruck vom Gesicht des Künstlers. Die Figur besteht außerdem aus zahlreichen kleinen Kanälen und Röhren - Elemente aus dem Gussprozess - und zeigt somit noch die Spuren der Fertigung.

Konventionelle Malereiausstellung

Zur selben Zeit wie Zobernigs Schau findet in der KUB-Arena eine Ausstellung der US-amerikanischen Malerin Amy Sillman statt. „Yes & No“ ist Sillmans erste institutionelle Einzelausstellung im deutschsprachigen Raum, und sie überrascht, denn es handelt sich um keine konventionelle Malereiausstellung. Die Künstlerin zeigt das, was üblicherweise nicht gezeigt wird, wie die Hintergründe zur Entstehung ihrer Arbeiten.

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