84 neue Flüchtlingskinder in den Schulen

Am Montag beginnt für knapp 47.000 Kinder und Jugendliche in Vorarlberg das neue Schuljahr. Darunter sind auch 84 neue Flüchtlingskinder, die zum ersten Mal in Vorarlberg unterrichtet werden. Für die Lehrer soll es künftig eine eigene Plattform zum Thema geben.

Die Integration der teils traumatisierten Kinder, die zunächst gar nicht oder nur schlecht Deutsch sprechen, stellen Schulen und Lehrer vor große Herausforderungen. Die 84 schulpflichtigen Flüchtlingskinder erhalten je nach Wohnort an der zuständigen Sprengelschule einen Schulplatz, so Landeshauptmann Markus Wallner (ÖVP).

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84 Flüchtlinge in Vorarlberg Schulen

Am Montag beginnt auch für 84 Flüchtlingskinder die Schule. Manche sind traumatisiert oder können kaum Deutsch. Diese Herausforderung sei zu bewältigen, heißt es von Seiten der Politik.

Wenn sie umziehen, müssen sie aber auch von umgehend die Schule wechseln. Günter Gorbach, Verantwortlicher beim Landesschulrat betont, dass es in der Schule auch um soziale Beziehungen, soziale Anerkennung und schlussendlich um Selbstverwirklichung gehe, „das ist unser Auftrag und dazu brauchen wir Zeit“. Da könne es sein, das es manchmal auch Engpässe oder besondere Herausforderungen zu bewältigen gebe, so Gorbach.

Flüchtlingskinder bekommen keine Noten

Die Flüchtlingskinder besuchen den regulären Unterricht, Sonderklassen gibt es keine. Die Kinder werden jedoch als außerordentliche Schüler aufgenommen, das heißt, sie werden nicht beurteilt und bekommen vom Bund zusätzlich eine Stunde Sprachförderung.

Auch weitere Förderstunden können von den Pflichtschulen laut Schullandesrätin Bernadette Mennel (ÖVP) unbürokratisch beantragt werden. Dazu würden aber mehr Fördermittel vom Bund benötigt, eine entsprechende Forderung hätten die zuständigen Landesräte bereits gestellt - einerseits für mehr Sprachförderung, andererseits für den Einsatz von Schulpsychologen.

Zusätzliche Planstellen oder Stützlehrer seien derzeit nicht geplant, so Mennel. Auch hier müsse man bei Bedarf reagieren, denn es sei nicht klar, wie sich die Zahl der Flüchtlingskinder in den kommenden Monaten entwickle.

Zusätzliche Workshops werden angeboten

Zuvor hatte der Landeschulrat zusätzliche Workshops, Informationsveranstaltungen oder Fortbildungskurse angekündigt, so Gorbach. Auch eine eigene Plattform für Lehrer zum Thema schulpflichtige Flüchtlingskinder werde es künftig geben, heißt es.

Lehrervertreter forderten mehr Personal

Ende August hatten Lehrervertreter angesichts der Flüchtlingszahlen zusätzliches Personal gefordert. Zudem kritisierten sie, dass die Lehrer zu wenig auf die Herausforderung vorbereitet würden. Landesschulinspektorin Karin Engstler warf die Vorwürfe damals zurück. Es sei nicht richtig, dass für Kinder aus asylsuchenden Familien nichts getan werde. Mehr dazu in Schulen erwarten Flüchtlingskinder.