Impfen - nein danke?

Impfungen zählen zu den wesentlichsten Errungenschaften der Medizin. Viele Krankheiten konnten fast ausgerottet werden. Ärzte warnen heute vor einer um sich greifenden Impfskepsis und dem Wiederaufleben von alten Gesundheitsgefahren.

Eine mittlerweile sehr emotional geführte Debatte über das Impfen beschäftigte am Samstag die Experten des Arbeitskreises für Vorsorge und Sozialmedizin. In den vergangenen zehn bis 15 Jahren ist die Durchimpfungsrate von 92 auf 85 Prozent gesunken. Bei vielen Ärzten läuten die Alarmglocken.

Wenn immer mehr Menschen Impfungen skeptisch bewerten, wird die Durchimpfungsrate weiter sinken. Das sei keine gute Entwicklung, hieß es bei den aks- Ärzte-Sommergesprächen in Dornbirn. Sollte die Durchimpfungsrate - insbesondere bei Kindern - weiter zurückgehen, werden als ausgestorben geltende Krankheiten wieder auftauchen, so der Impfbeauftragte und Kinderarzt Bernhard Jochum. Kinderlähmung, Keuchhusten oder eine eitrige Gehirnhautentzündung werden als Beispiele genannt.

Impfschäden sind selten

Die Gegner von Impfungen argumentieren mit häufig auftretenden Impfschäden. In Zahlen lasse sich das nicht belegen, so Ingomar Mutz, ehemaliger Vorsitzender des Impfausschusses Österreich. Unter vier Millionen Impfungen habe es zuletzt 36 Anträge wegen Impfschäden gegeben.

Nachlässigkeit sei ein weiteres Faktum, dass Eltern ihre Kinder nicht impfen ließen. Auch die die zweite und dritte Dosis werde ausgelassen. Andreas Mischak, Amtsarzt in Dornbirn. Die wichtigsten Impfungen in Österreich werden im Rahmen des Kinder-Impfkonzepts bei niedergelassenen Kinderärzten verabreicht und im Rahmen von Schulimpfungen. Die Impfungen sind gratis und freiwillig.