Adlerwarte könnte vor dem Aus stehen
Seit einem Vierteljahrhundert gibt es die Greifvogelflugshows am Pfänder. Mehr als 50.000 Besucher, davon 10.000 Schüler, haben die Greifvögel pro Jahr bewundert. 2005 kam ein neues, strengeres Tierschutzgesetz mit einer Übergangsfrist, die im vergangenen Jahr ausgelaufen ist. Die zuständige Behörde, die Bezirkshauptmannschaft Bregenz, hat zwar eine Bewilligung für die Greifvogelschau am Pfänder ausgestellt, trotzdem sind die Gehege bis heute leer. Darüber wundert sich der zuständige Amtstierarzt Erik Schmid, der das Gutachten erstellt hat, denn es gebe einen positiven und rechtskräftigen Bescheid, der eine Weiterführung ermögliche.
Keine Weiterführung wegen strengerer Gesetze
Die strengeren Gesetze stehen aber offenbar einer Weiterführung im Weg, ist zu hören. Betreiber Ferdinand Kinz kritisiert das Gesetz scharf. Es mache es für Falkner unmöglich, Flugschauen gesetzeskonform durchzuführen. Eine „österreichische Lösung“ wie andernorts, wo das Gesetz einfach nicht so genau genommen werde, wolle er nicht.
Das sei der Hauptgrund, warum Falkner Vorarlberg nun aus dem Weg gehen, heißt es. Sie befürchteten strenge Kontrollen der Behörden. Werde das Tierschutzgesetz auf Punkt und Beistrich eingehalten, sei eine Flugshow wirtschaftlich nicht mehr machbar, weil es mehr Personal brauche.
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Tourismuschef hofft auf Weiterführung
Der Amtstierarzt vergleicht die Situation mit dem Zirkus. Auch dort habe sich Österreich dazu durchgerungen, Wildtiere zu verbieten, und die Zirkusse hätten sich damit arrangiert. Seine persönliche Meinung sei klar. Die Flugshow sei wie ein Zirkus, und wilde Tiere hätten in einem Zirkus nichts mehr verloren. Die Bewilligung für die Flugschau am Pfänder liegt auf dem Tisch, der Bregenzer Tourismuschef Christoph Thoma hofft auf eine Rückkehr der Greifvögel.
Behördenkontrollen in punkto Tierhaltung waren bis zum Ende der Flugschauen Standard, Beanstandungen habe es nie gegeben. Lesen Sie dazu Kampf um Adlerwarte am Pfänder. Die Greifvögel sind derzeit in Oberösterreich untergebracht. In einem Monat soll die Entscheidung fallen, ob die Vogelshow weitergeführt wird, sagt Betreiber Kinz.