Schwachstellen werden unverzüglich saniert

Vorarlberg will vor kurzem definierte Schwachstellen in den Schutzdämmen am Alpenrhein unverzüglich sanieren. Landeshauptmann Markus Wallner (ÖVP) hat am Dienstag angekündigt, noch in diesem Jahr vier bis sieben Millionen Euro in die Sicherheit des Rheindammes zu investieren.

Bei der Untersuchung der Rheindämme entlang der 26 Kilometer langen Flussstrecke von der Mündung der Ill bis zum Bodensee wurden im Rahmen des „Rhesi“-Hochwasserschutzprojekts zehn Schwachstellen auf österreichischer Seite erkannt. In Abschnitten mit einer Gesamtlänge von 2,7 Kilometern müssen die Dichtwände ergänzt werden, eine weitere 2,5 Kilometer lange Teilstrecke wird durch eine Auflastschüttung mit Interventionspiste gesichert.

Umfangreiche Untersuchungen der Dämme in den letzten Jahren haben ergeben, dass insgesamt zehn Abschnitte entlang des Rheins zwischen Meiningen und Höchst sofort sicherer gemacht werden müssen, sagt Rheinbauleiter Dieter Vondrak. Unter anderem müssen Betonmauern, die direkt in die Dämme hinein gebaut werden, auf einer Länge von knapp 2,7 Kilometer zusätzlich errichtet werden. Dazu kommen Auflastschüttungen auf rund 2,5 Kilometer Länge, so Vondrak. Sie dienen dazu, das untere Ende der Dämme schwerer und damit widerstandsfähiger gegen steigendes Grundwasser zu machen.

Blauzone Rheintal eingerichtet

Einen wichtigen Schritt zur räumlichen Vorsorge für den Hochwasserschutz hat die Vorarlberger Landesregierung schon 2014 mit dem Beschluss des Landesraumplanes Blauzone Rheintal gesetzt, sagt Sicherheitslandesrat Erich Schwärzler (ÖVP). Damit stünden im Ernstfall rund 55 Quadratkilometer potentielle Hochwasserabfluss- und Rüchhalteflächen zur Verfügung.

Internationale Rheinregulierung

Die Internationale Rheinregulierung muss derzeit die Hochwassersicherheit am Alpenrhein für ein 100-jährliches Hochwasserereignis - einen Abfluss von 3.100 Kubikmeter Wasser pro Sekunde - sicherstellen. Ist das Rhesi-Projekt (Rhein, Erholung, Sicherheit) nach etwa zwei Jahrzehnten abgeschlossen, werden die Dämme 4.300 Kubikmeter Wasser pro Sekunde ableiten können.

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V-heute-Beitrag von Birgit Hackspiel, Michael Gartner und Stefan Haberbosch

ÖVP und FPÖ fordern rasches Handeln

Der ÖVP-Landtagsabgeordnete Daniel Steinhofer verlangt in einer Anfrage Sofortmaßnahmen. Vor wenigen Tagen ist bekannt geworden, dass die Dämme des Rheins 16 Schwachstellen aufweisen und bei einem Jahrhunderthochwasser brechen könnten. Lesen Sie dazu Rhein an mehreren Stellen nicht hochwassersicher. Die Rheinregulierung sei gefordert, den Ausbau der Dämme rasch voranzutreiben.

Auch die FPÖ fordert rasches Handeln. „Notwendige Sofortmaßnahmen haben für uns oberste Priorität und es wird Aufgabe der Landesregierung sein, den heute präsentierten Zeitplan auch einzuhalten“, so der FPÖ-Landtagsvizepräsident Ernst Hagen zum von der Landesregierung präsentierten „Fahrplan“ zur Dammsanierung.

Die Grünen fordern erhöhte Abflussräume

Die Vorarlberger Grünen hingegen sehen das als nicht ausreichend an, sie drängen auf die Erhöhung der Abflussräume für den Rhein. Dammsicherungen reichten für einen nachhaltigen Hochwasserschutz nicht aus, sagt Umweltsprecher Christoph Metzler. Die Abflussmöglichkeiten müssten erhöht werden, damit Hochwasserspitzen abgefangen werden könnten. Dafür brauche es die gemeinsame Planung von Abflussvermögen und Ökologie, sagt Metzler. Genau das werde mit dem Projekt Rhesi erreicht.