Banken orten Sorge um Pensionsvorsorge

Die Nachfrage nach Pensions-Vorsorge-Modellen boomt momentan in Vorarlberg. Grund dafür sind die Informations-Schreiben der Pensions-Versicherungs-Anstalt zur momentanen Pensions-Höhe, heißt es bei den Banken. Viele Menschen hätten einen Schock erlebt.

Viele Vorarlberger erkundigen sich momentan, wie sie mittels privater Vorsorge ihre Pension „auffetten“ können. Auslöser für das starke Interesse sind die Briefe der Pensions-Versicherungs-Anstalt. In diesen Briefen steht, mit wie viel Pension man zu rechnen hat, wenn man ab 2014 - bis zum Pensionsantritt - keine weiteren Versicherungszeiten erwirbt. Ohne solche zusätzlichen Versicherungszeiten würde die Pension vieler Vorarlberger eher niedrig ausfallen. Deshalb gebe es eine gewisse Verunsicherung bei den Menschen, heißt es bei den Banken und Finanz-Dienstleistern, die jetzt um neue Kunden werben.

Lebensversicherungen boomen wieder

Für viele Vorarlberger war der Brief der Pensionsversicherungsanstalt ein Schock, sagt Werner Böhler, Vorstandsvorsitzender der Dornbirner Sparkasse. Die Menschen wollen im Alter gut abgesichert sein, sagt Böhler - Aufgabe der Bank sei es, die entsprechend passenden Produkte dafür anzubieten. Denn es gebe eine Vielzahl von Finanzprodukten, die für die Vorsorge in Frage kämen. Vieles sei natürlich auch abhängig von der Risikobereitschaft der Kunden.

Stark nachgefragt werden momentan Lebensversicherungen, sagt Böhler. Bei der Vorarlberger Hypobank haben sich die entsprechenden Abschluss-Zahlen mehr als verdoppelt, sagt Privatkunden-Vertriebsleiter Herbert Nitz. Durch die Pensionskonto-Nachricht wurde vielen Vorarlbergern die Notwendigkeit einer Vorsorge bewusst, so Nitz.

Vor Risken wird gewarnt

Das Interesse an der Pensionsvorsorge wird größer, sagt auch der stellvertretende Sprecher der Finanzdienstleister, Erwin Loretz. Allerdings dürfe man auch die Zeit bis zur Pension nicht vernachlässigen. Denn hier würden viele Risken liegen, so Loretz. Durch eine entsprechende Vorsorge gebe es auch hier die Möglichkeit, sich abzusichern. Die Sozialrechts-Experten der Arbeiterkammer warnen indes vor Panik. Die Erst-Gutschrift sei seine Momentaufnahme. Der angegebene Betrag treffe nur dann ein, wenn keine Einzahlungen mehr erfolgen würden. Die Arbeiterkammer empfiehlt, sich neutral beraten zu lassen, bevor man überhastet langfristige Verpflichtungen eingeht.

30-Jährige interessieren sich für Absicherung

Die staatliche Versorgung in Österreich sei gut, sagt Loretz. Wenn man aber sehe, wie viel der Staat bereits jetzt in das Pensionssystem einzahle, dann sei absehbar, dass das Pensionsalter höher werde. Im Gegensatz zu den Banken könnten die Finanzdienstleister unabhängig beraten und müssten nicht nur Produkte eines bestimmten Unternehmens verkaufen.

Man „predige“ schon seit Jahrzehnten die Notwendigkeit einer guten Absicherung, sagt Nitz. Generell sei bei über 30-Jährigen ein großes Interesse bemerkbar. Noch jüngere Vorarlberger würden sich über ihre Pension noch keine großen Gedanken machen. In Österreich bestehen aktuell laut Arbeiterkammer rund 1,6 Millionen Lebensversicherungen und Zukuftsvorsorge-Verträge.

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