Schröcken investiert in den Winter

Ein Jahr nach dem Zusammenschluss der Skigebiete Warth und Lech herrscht vor allem in Schröcken Aufbruchstimmung. Ein großes touristisches Projekt ist in der Parzelle Nesslegg geplant. Vom Skigebiet Salober baut man eine neue Piste nach Schröcken.

„Schröcken liegt nun am Arlberg“. So scheint es die Tourismuswerbung zu sehen. Bisherige geografische Zuordnungen scheinen ausgehebelt. Nachdem Schröcken, am Fuße des Hochtannbergs, über sein Skigebiet „Warth-Schröcken“ mit „Lech-Zürs“ am Arlberg verbunden ist, zog offenbar auch die Werbung nach: Der Hochtannberg wird vom Arlberg vereinnahmt und gemeinsam vermarktet.

Das Dorf, mit seinen 220 Einwohnern und 850 Gästebetten, lässt sich vom losgetretenen Aufschwung beflügeln. Die Buchungsanfragen stiegen im vergangenen Jahr, die Preise zogen an. Die Nächtigungen nahmen ebenfalls zu, um knapp zehn Prozent.

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Ein Beitrag von Elke Joham, Götz Wagner und Sabrina Winter.Im Interview Bürgermeister Herbert Schwarzmann und Klaus Wiethüchter (Skilifte Schröcken)

Neue Piste ins Dorf

Die Aufbruchstimmung in Schröcken schlägt sich in einem neuen Pistenprojekt nieder. Schröcken greift selbst tief in die Tasche. Das Besondere an der vier Kilometer langen Abfahrt vom Salober (Warth) nach Nesslegg und Schröcken ist die Finanzierung. Die Bürger von Schröcken tragen die Hälfte der 500.000 Euro-Investition selbst. Dadurch konnte mit dem Bau früher begonnen werden als geplant.

„Dorfbahn“ in der Warteschleife

Das Langzeitprojekt „Dorfbahn“ dagegen, die Anbindung von Schröcken ins Skigebiet, verzögert sich. Das Projekt liegt derzeit bei der Raumplanung des Landes. Derzeit sind einige touristische Projekte in Planung, Schröcken brauche 400 bis 500 zusätzliche Betten. Dann erst werde die Dorfbahn, die Anbindung von Schröcken ins Skigebiet realisiert, so Bürgermeister Herbert Schwarzmann (Bürgerliste).

In Nessleg will die „Falkenkopf GmbH“ direkt neben dem Hotel Widderstein 70 Appartments mit 240 Betten errichten. Das benachbarte Hotel soll renoviert werden. Die Projektbetreiber des Hotels „Mohnenfluh“ im Zentrum werden ihre Pläne erst auf den Tisch legen, wenn die Dorfbahn gesichert ist, heißt es.