Justizwachebeamte klagen über Überlastung

Wie in ganz Österreich hat am Freitag auch in Vorarlberg eine Dienststellenversammlung der Justizwachebeamten stattgefunden. Man komme in Feldkirch an die Kapazitätsgrenzen - mindestens fünf zusätzliche Planstellen wären notwendig, so Gewerkschafter Gerhard Stoppel.

Die Justizwachebeamten fühlen sich vom Staat im Stich gelassen. Sie beklagen sich über zu wenig Geld, zu wenig Personal, zu viele Häftlinge - deshalb haben am Freitag in ganz Österreich Dienststellenversammlungen stattgefunden - auch in Vorarlberg. Hier sind sich alle Betroffenen einig: Justizminister Wolfgang Brandstetter (ÖVP) muss schleunigst reagieren und den Justizwachen entgegenkommen - ansonsten müsse er mit „Kampfmaßnahmen“ rechnen.

Stoppel: „Wir sind nicht die Auf- und Zusperrer“

In Vorarlberg gibt es derzeit 59 Justizwachebeamte - das seien deutlich zu wenig, sagt Gerhard Stoppel, Vorsitzender der Vorarlberger Justizwache-Gewerkschaft. Mindestens fünf zusätzliche Planstellen würden in Feldkirch dringend benötigt.

„Wir sind nicht die Auf- und Zusperrer. Unsere Aufgabe ist viel weiter rechend“, so Stoppel. Man ersetze teilweise die Familie oder sei Beichtvater und Seelsorger in einer Person, da man während des Nachtdienstes die einzige Bezugsperson sei. Die Probleme der Klienten müssten erstgenommen werden - das bringe die Justizwachebeamten langsam an ihre Kapazitätsgrenzen.

Stoppel: Sparen geht auf Kosten der Sicherheit

Das Überstundenkontingent sei ausgeschöpft, Karenzen können nicht nachbesetzt werden, so Stoppel. Neben dem fehlenden Personal werde auch mehr Geld benötigt, denn die Aufgabenstellungen seien immer umfangreicher und das müsse finanziell gedeckt werden. Man könne nicht dauernd auf Kosten der Sicherheit sparen.

Der eigentlich schon versprochene Erweiterungsbau müsse endlich genehmigt werden, ebenso müsse in die Ausbildung investiert werden, meint Stoppel.

In den nächsten Wochen werde mit Justizminister Brandstetter weiterverhandelt, sagt Stoppel. Wenn er den Justizwachen nicht entgegenkomme werden laut Stoppel österreichweite „Kampfmaßnahmen“ eingesetzt. Die letzte Möglichkeit wäre ein Justizwachen-Streik.

Link: