Reaktionen der Parteien zur EU-Wahl

Über den hohen Stimmenverlust bei der EU-Wahl zeigt sich Landeshauptmann Markus Wallner (ÖVP) „absolut unzufrieden“. Große Freude herrscht dagegen bei den Grünen, die mit diesem Ergebnis nach eigenen Angaben nicht gerechnet hätten.

Wallner: „Absolut unzufrieden“

Die ÖVP rutschte laut vorläufigem amtlichen Endergebnis ohne Wahlkarten (Quelle: Innenministerium) um rund acht Prozentpunkte auf 28,7 Prozent ab.

Wallner (ÖVP) spricht von einem respektablen Bundesergebnis der ÖVP. Mit dem Landesergebnis sei er aber „absolut unzufrieden“. Die Mobilisierung in den eigenen Reihen habe nicht richtig geklappt. Insgesamt habe es auch einige Überraschungen gegeben, u.a. hätten die Oppositionsparteien sehr gut abgeschnitten. Wallner sagt, dem zolle er Respekt.

Bei der Landtagswahl wolle man die Kandidaten in den Mittelpunkt stellen, das bedeute auch ihn selbst als Landeshauptmann. Bei der EU-Wahl sei nicht über die Landesregierung abgestimmt worden, erläutert Wallner.

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Markus Wallner im Gespräch mit Bernhard Stadler

Freude bei den Grünen

Die Grünen wurden mit 22,8 Prozent laut dem vorläufigen amtlichen Endergebnis ohne Wahlkarten überraschend zweitstärkste Kraft. Katharina Wiesflecker von den Grünen sagt, man freue sich sehr über das Ergebnis und habe mit Zuwächsen in diesem Ausmaß selbst nicht gerechnet. Es habe sich aber beim Wahlkampf auf der Straße schon gezeigt, dass Themen wie die Saatgutverordnung und Fracking den Leuten sehr wichtig seien, sie hätten gesehen, dass Europa nicht weit weg sei, sondern durchaus den Alltag betreffe. Das Ergebnis sei auch ein wichtiger Motivationsschub für die Landtagswahl.

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Katharina Wiesflecker im Gespräch mit Bernhard Stadler

Egger erfreut über Ergebnis

Dieter Egger, Landesobmann der FPÖ, sagt, bei einem Plus von sechs Prozent könne man nur zufrieden sein. Der Trend der FPÖ gehe von Wahl zu Wahl aufwärts, diesen Trend wolle man auch bei der Landtagswahl im Herbst weiterziehen. Die geringe Wahlbeteiligung sei der einzige Wermutstropfen beim Wahlergebnis, sie sei ein wichtiges Signal an die Politiker, dass es ein Europa brauche, das hin zum Bürger gehe. Dass die Großparteien ÖVP und SPÖ Verluste verzeichneten, sei ein klarer Denkzettel.

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Dieter Egger im Gespräch mit Bernhard Stadler

Ritsch: „Ein Minus schmerzt immer“

Der Landeschef der SPÖ, Michael Ritsch, sagt, er freue sich, dass der Wählerstand der SPÖ österreichweit gleichgeblieben sei, die große Denkzettelwahl, die von manchen angekündigt worden sei, sei es nicht geworden. Viele hätten gesagt, die SPÖ würde nur Dritte, das sei nicht passiert, er denke, Spitzenkandidat Eugen Freund habe vermitteln können, dass er in Europa etwas verändern wolle.

In Vorarlberg hat die SPÖ nach dem vorläufigen, nicht amtlichen Ergebnis ohne Briefwahlstimmen ein Minus von 2,8 Prozent zu verzeichnen, und ein Minus schmerze immer, sagt Ritsch. Es sei aber eine Europawahl gewesen, und der Wähler entscheide bei jeder Wahl anders. Er beglückwünschte die Grünen zu ihren „sensationellen“ 22,8 Prozent in Vorarlberg, denn die Proteststimmen seien ihm dort lieber als bei der FPÖ. Das Ergebnis sei aber „sicher nicht eins zu eins auf die Landtagswahl übertragbar“, war Ritsch überzeugt.

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Michael Ritsch im Gespräch mit Bruno Schratzer

Jubel bei den NEOS

Sabine Scheffknecht, Vorarlberger Landessprecherin von NEOS, sagt, NEOS sei mit dem Vorarlberger Ergebnis von 14,2 Prozent sehr zufrieden. Das sei ein Grund zum Jubeln, und das werde man Sonntagabend auch tun. Als Erklärung für den hohen Zuspruch der Vorarlberger führt sie an, dass NEOS es geschafft habe, sich als BürgerInnenbewegung zu etablieren. Man habe im Vorfeld der Wahl sehr viel mit Vorarlberger Bürgern auch auf der Straße diskutiert und sich sehr bemüht, alle schriftlichen Anfragen zu beantworten. Mit der gleichen Begeisterung werde man in Vorarlberg auch weitermachen. Die niedrige Wahlbeteiligung bezeichnet sie als sehr schade.

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Sabine Scheffknecht im Gespräch mit Bruno Schratzer

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