Kräutler informiert Papst über Indios

Bischof Erwin Kräutler ist am Freitag von Papst Franziskus in einer Privataudienz empfangen worden. Kräutler sprach vor allem über die Problematik der einheimischen Bevölkerung und ihre Bedrohung durch das Mega-Kraftwerk Belo Monte.

Es war die erste persönliche Begegnung der beiden Kirchenmänner, seit Jorge Bergoglio Papst Franziskus ist. Die beiden Kirchenmänner haben ja eine Gemeinsamkeit: den Kampf an der Seite der Armen.

Der austro-brasilianische Bischof und Träger des Alternativen Nobelpreises kämpft seit Jahren gegen das geplante Mega-Kraftwerk Belo Monte in seiner Diözese Xingu. Der aus Koblach stammende Bischof informierte den Papst vor allem über die dramatischen Folgen des Mega-Kraftwerks.

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Im Video zu sehen: Erwin Kräutler (Bischof von Xingu). Ein Beitrag von Mathilde Schwabeneder, Stefan Krobath, Guiseppe Mella und Roland Weber

Staudamm wird Bischofsstadt überfluten

Der Staudamm wird eine große Schleife des Flusses Xingu trockenlegen. Gleichzeitig wird der Stausee dieses drittgrößten Wasserkraftwerks der Welt ein Drittel der Provinz- und Bischofsstadt Altamira überfluten.

Bis zu 40.000 Bewohner der flussnahen Zone verlieren ihre Häuser. Einem Großteil wird auch die Lebensgrundlage als Fischer entzogen. Massive Kritik hatte Kräutler auch immer wieder an der heimischen Andritz AG geübt, die Generatoren für Belo Monte liefert.

Kräutler muss Pensionierung anbieten

Ob es im Gespräch auch um einen möglichen Rücktritt von Bischof Kräutler ging, ist bis dato noch nicht bekannt. Am 12. Juli wird der Koblacher 75 und muss dann dem Papst seinen Rücktritt anbieten. Ob Erwin Kräutler aber tatsächlich schon in Pension gehen kann - der Papst muss das ja entscheiden - wird allgemein bezweifelt.