AHS-Lehrer auf den Barrikaden

In der Debatte über die Gehaltsreform für AHS-Lehrer ziehen die Lehrervertreter die Reißleine. Nach der 33. Verhandlungsrunde verlangen sie, weitere Gespräche auf den Herbst zu verschieben. Im Wahlkampf werde das Thema nur mit Einsparungszielen diskutiert.

Die Verhandlungen zwischen Bundesregierung und Lehrergewerkschaft werden immer mehr zur unendlichen Geschichte. Bereits 33 Verhandlungsrunden hat es gegeben - Durchbruch scheint aber noch keiner bevorzustehen, im Gegenteil: Die AHS-Lehrer gehen auf die Barrikaden. Deutlich mehr arbeiten und dafür weniger Geld kriegen - das gehe gar nicht. Die AHS-Lehrervertreter und die unabhängige Bildungsgewerkschaft werfen der Regierung vor, bloßes Wahlkampfgetöse abzusondern und nicht an Lehrer oder Schüler zu denken. Sie fordern, dass weitere Verhandlungen erst nach den Wahlen im September stattfinden sollen.

Pusnik prognostiziert Demotivation der Lehrer

Die Grundvoraussetzungen für die Verhandlungen zum Lehrerdienstrecht seien schlichtweg falsch. So wie derzeit vorgegangen werde, könne es aus Sicht der AHS-Lehrer keine Einigung geben, sagt AHS-Personalvertreter Gerhard Pusnik. Nach den Wahlen müsse es unbedingt einen Neustart geben. Man könne sich doch auch zugestehen, dass dieses Lehrerdienstrecht nicht funktionieren werde. Statt zu einer Verbesserung würde es zu einer Demotivation und Frustration der Lehrer und letztendlich auch der Eltern und Schüler führen, glaubt Pusnik.

Lehrer von Hauptfächern: 40 Prozent mehr Leistung

Durch die vorgesehenen zusätzlichen Pflichtstunden müssten Lehrer von Hauptfächern bis zu 40 Prozent mehr Leistung erbringen, rechnet Gerhard Rüdisser, Obmann der unabhängigen Bildungsgewerkschaft Vorarlberg, vor. Doch bereits jetzt seien eben diese Lehrer mit den Korrekturen schon genügend ausgelastet. Zwei Klassen - also rund 50 Schüler - müssten im Schnitt durch das neue Dienstrecht mehr betreut werden.

Heinisch-Hosek spricht von „Zick-Zack-Kurs“

Bundesministerin Gabriele Heinisch-Hosek von der SPÖ wirft der Lehrergewerkschaft indes einen Zick-Zack-Kurs vor: Sie müssten sich zuerst einmal untereinander einig werden, so Heinisch-Hosek. Die bisherigen Gespräche seien neutral und nicht schlecht gewesen - dennoch dürfe sich die Lehrergewerkschaft nicht nur auf Arbeitszeit und Gehalt versteifen. Heinisch-Hosek will weiterhin Mitte August den Gesetzesentwurf in Begutachtung schicken. Ein Beschluss noch vor der Wahl sei jedoch nicht mehr realistisch.

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