Loacker bleibt Landesvorsitzender der Pro-GE

In der Landeskonferenz der Produktionsgewerkschaft Vorarlberg ist Norbert Loacker am Samstag erneut zum Vorsitzenden gewählt worden. Mit rund 5.000 Mitgliedern ist die PRO-GE die zweitstärkste Untergewerkschaft.

Von den Delegierten der Landeskonferenz wurde Norbert Loacker (Grass) von 98,76% der 81 Delegierten in seiner Funktion als Landesvorsitzender bestätigt. Zu den weiteren Mitgliedern des neuen Landespräsidiums wurden Wolfgang Fritz (Grass), Martin Sandholzer (Doppelmayr), Raimund Böhler (Blum), Anton Mathis (Wolford), Frauenvorsitzende Andrea Nogler-Stark (Huber), Jugendvorsitzende Nadja König (Grass) und Landessekretär Siegfried Birnleitner gewählt. Bei der letzten Wahl im Jahre 2009 waren es noch knapp über 80% gewesen.

Loacker: Ziel ist die Arbeitslosigkeit zu senken

Mit rund 5.000 Mitgliedern ist die Pro-GE nach der Gewerkschaft der Privatangestellten (GPA) die zweit-stärkste Untergewerkschaft. Loacker, der auch Landesvorsitzender des ÖGB ist, will in erster Linie für eine Senkung der Arbeitslosigkeit kämpfen. Das Motto „Gemeinsam Zukunft sichern“ sei ein Arbeitsauftrag, so Loacker. Und der beinhalte, dass sich die Gewerkschaft für den Erhalt von Arbeitsplätzen einsetze.

Die Arbeitslosenquote sei zu hoch. Es müssen die Einkommen gesichert werden, so Loacker, dazu seien ordentliche und gerechte Lohnrunden notwendig. „Den Leuten muss mehr Netto vom Brutto bleiben“ - deswegen brauch es eine deutliche und rasche Senkung der Lohnsteuer vor allem für die Bezieher von mittleren und unteren Einkommen, so der Gewerkschaftsvorsitzende.

PRO-GE: „Arbeitsrecht muss verbessert werden“

Die Einsätze der vielen freiwillige Helfer gegen Hochwasser oder Murenabgänge haben wieder gezeigt, dass in einigen Bereichen des Arbeitsrechts Verbesserungen überfällig sind. Die Gewerkschaft PRO-GE begrüßt ausdrücklich, dass nun die Ungleichbehandlung bei Entgeltfortzahlung im Katastrophenfall beendet werden soll. Ein dementsprechender Initiativantrag wurde im Nationalrat eingebracht.

„Das ist ein großer Erfolg für die Gewerkschaften! Rechtliche Unterschiede sind im Katastrophenfall durch nichts gerechtfertigt. Aber es herrscht weiter Handlungsbedarf. Überall dort, wo in der Arbeitswelt sachlich nicht begründbare Unterschiede bestehen, müssen diese beseitigt werden“, betont Rainer Wimmer, Bundesvorsitzender der PRO-GE bei der Landeskonferenz in Götzis. Dies betrifft etwa Entgeltfortzahlung bei Krankheit, Kündigungsfristen, Unterschiede bei Arbeitsunfällen oder Freizeit bei Dienstverhinderung. „Hier müssen endlich einheitliche Regelungen für alle ArbeitnehmerInnen geschaffen werden. Die Arbeitgeberseite darf hier nicht mehr länger auf der Bremse stehen“, sagt Wimmer.

Keine Alternative zu freien Gewerkschaften

„Einige glauben, dass die Gesellschaft auch ohne Gewerkschaften auskommen könnte. Eine falsche und gefährliche Annahme. Könnten Unternehmer alleine bestimmen, hätten wir wohl kaum Kollektivverträge, geregelte Arbeitszeiten, Mindestlöhne, gesetzlichen Arbeitnehmerschutz oder Mindesturlaub“, kritisieren Wimmer und Loacker die Aussagen des Team Stronach: „Es gibt keine Alternative zu freien Gewerkschaften. Herr Stronach hat sichtlich keine Ahnung, welchen sozialpolitischen Wert die Gewerkschaften in unserem Land haben.“

Die PRO-GE Vorarlberg vertritt mehr als 5.000 Mitglieder in Vorarlberg. „Die Herausforderungen steigen stetig an. Zusammen mit den Betriebsrätinnen und Betriebsräten in 50 Unternehmen kämpfen wir für die Anliegen der Beschäftigten und sichern durch die guten Kollektivvertragsabschlüsse der letzten Jahre den Lebensstandard der Menschen“, sagt Landessekretär Siegfried Birnleitner.