Abschussquote sorgt weiter für Diskussion

Die Zahl an Rotwild-Abschüssen wurde nach den Fällen von Tuberkulose bei Tieren im Silbertal um 30 Prozent erhöht. Während besorgte Landwirte eine noch höhere Abschussrate fordern, befürchten die Jäger negative Konsequenzen.

Im Februar mussten im Silbertal drei Höfe gesperrt werden, weil die Rinder-Tuberkulose ausgebrochen war. Vermutlich wurde die Tuberkulose (TBC) im Silbertal durch Rotwild übertragen. Daher gibt es jetzt eine höhere Abschussquote. Rund 170 Stück Rotwild müssen aufgrund der höheren Abschussrate heuer zusätzlich erlegt werden.

Um die diesjährige Quote zu erfüllen, müssen insgesamt 950 Tiere geschossen werden, sagt Johannes Nöbl von der Bezirkshauptmannschaft Bludenz. Dank der Vorverlegung der Schonzeit um mehr als zwei Monate könne dies bis Jahresende erfüllt werden. Durch die zusätzlichen Kontrollen der erlegten Tiere könne frühzeitig gegen TBC vorgegangen werden, so Nöbl. Mittlerweile ist auch schon um fast ein Drittel mehr Rotwild geschossen worden als in den Vorjahren.

Jäger warnen

Auch die Jägerschaft befürwortet die Reduktion des Rotwildbestands grundsätzlich. Allerdings sei die derzeitige Quote eine schwierige Größenordnung. Negative Folgen sind für Landesjägermeister Ernst Albrich vorprogrammiert. In Folge der erhöhten Abschusszahlen werde mehr Wildschaden enstehten und durch den Stress der Tiere auch eine erhöhte TBC-Gefahr.

Bauern fordern noch höhere Quote

Ganz anders sehen das die Bauern - sie fordern eine gleichbleibende, wenn nicht sogar noch höhere Abschussquote, denn die TBC-Gefahr durch das Rotwild schade der Landwirtschaft, so deren Sprecher Wilhelm Erhart. Einige Schweizer Bauern hätten für den kommenden Sommer bereits abgesagt - sie wollen ihr Alpvieh nicht mehr ins Silbertal bringen.