Bauern drohen 600.000 Euro Rückzahlungen

Vorarlbergs Bauern sollen zu viel Agrarförderung kassiert haben. Sie sind angeblich mit Rückforderungen von insgesamt 600.000 Euro konfrontiert. Der Grund: Bauern sollen ihre Alpflächen falsch ausgewiesen haben.

Noch liegt Schnee über den Alpweiden. So manche Alpe war auch im Winter bewirtschaftet - als Skihütte und Jausenstation für Skifahrer. Die Hütten sind jetzt geschlossen und Alpwirte und Bauern zum Warten verurteilt. Derzeit ist nicht sicher, ob nach der Schneeschmelze auch ihre Agrarförderungen in gewohnter Höhe eintreffen. „Zur Zeit sind alle Förderungen eingefroren“, berichtet ein Alpsenn aus dem Kleinwalsertal. Es werde nichts ausbezahlt. Die Alpflächen würden neu vermessen.

Bundesweit geht es um 64 Millionen Euro, die zu viel an Förderungen in den Jahren 2006 bis 2008 ausbezahlt worden sein sollen. Hauptgrund sind über 11.000 Hektar Alpfläche, bei denen nach Ansicht der Prüfer von EU und Agrarmarkt Austria unklar ist, ob sie tatsächlich landwirtschaftlich genutzt werden.

Agrar-Landesrat Erich Schwärzler (ÖVP) bestätigt, dass die ersten Rückzahlungsforderungen bereits bei Vorarlberger Bauern eingegangen sind. Wie viele es sind, könne er nicht sagen. Bei der AMA - der Agrarmarkt Austria - als auszahlender Stelle - ist von insgesamt etwa 600.000 Euro Rückforderungen von Vorarlberger Bauern die Rede.

Schwärzler stellt Vermessungssystem in Frage

Landesrat Schwärzler stellt das gesamte Vermessungssystem in Frage, mit dem die Landwirtschaftsflächen berechnet werden: Als Grundlage würden Luftbilder herangezogen. Es sei aber - gerade auf Alpen - oft nur an Ort und Stelle zu klären, ob die gemeldeten Flächen landwirtschaftlich nutzbar sind und damit auch zu Recht gefördert wurden. Die AMA läßt verlauten: Das Luftbildverfahren sei das von EU und Nationalstaaten anerkannte Verfahren, an dem habe man sich zu orientieren. EU-Kontrolleure sind in dieser Woche zu Nachkontrollen in Österreich unterwegs.

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