Down-Syndrom-Test nur für Frauen mit Risiko

Der neue Bluttest zur Erkennung des Down-Syndroms bei Schwangeren sei nur für Frauen mit Risiko gedacht, sagte der Fetal-Mediziner Matthias Scheier. Dabei handelt es sich um einen Test, der die Wahrscheinlichkeit eines Down-Syndroms berechnet.

Der viel kritisierte Bluttest mit dem man bei einem Ungeborenen Trisomie 21, also das Down-Syndrom feststellen kann, ist seit Anfang der Woche auch in Österreich auf dem Markt - mehr dazu in Down-Syndrom: Pränataler Bluttest erhältlich (vorarlberg.ORF.at; 21.8.2012). Ein paar Tropfen Blut reichen, um mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit zu berechnen, ob das Ungeborene an der häufigsten Chromosomen-Störung leidet, dem Down-Syndrom. Der Arzt schickt das Blut in ein Speziallabor. Mit einem Ergebnis kann dann in zwei Wochen gerechnet werden.

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Video: „Vorarlberg heute“-Beitrag von ORF-Redakteurin Birgit Hackspiel. Sie sprach mit Fetalmediziner Matthias Scheier und mit der Obfrau ARGE Down Syndrom Gabriela Meusburger.

Der Test ist gedacht für Frauen, bei denen die Ultraschalluntersuchung gezeigt hat, dass ein erhöhtes Risiko auf Trisomie 21 besteht. In Vorarlberg wird der Test als Segen und Fluch gleichermaßen bewertet. In Verwendung kommen wird er auf jeden Fall.

„Nicht alle Frauen sollten diesen Test machen“

Für den Fetalmediziner Scheier ist das ein großer Fortschritt der Wissenschaft. Dennoch würde er nicht allen Frauen dazu raten. Diesen Test sollten nur die Frauen machen, die ein Risiko für das Down-Syndrom befürchten. Es gebe auch zahlreiche Frauen, die im Down-Syndrom kein Problem sehen und diese Frauen sollten diesen Test auch nicht machen oder dazu überredet werden, sagte Scheier.

ARGE Down-Syndrom: „Es darauf ankommen lassen“

Gabriela Meusburger ist Obfrau der ARGE Down-Syndrom und Mutter einer 23-jährigen Tochter mit Down-Syndrom. Sie wusste vor der Geburt nichts davon und musste sich also nicht für oder gegen das Kind entscheiden. Heute ist sie glücklich darüber. Sie könne nur alle schwangeren Frauen motivieren, es darauf ankommen zu lassen, denn es sei ein Segen, „so einen Engel zu bekommmen“. Für sie seien Kinder mit Down-Syndrom Engel, schilderte Meusburger.

Die Möglichkeit sich gegen ein Kind mit Down-Syndrom zu entscheiden, kann eine enorme Belastung sein. Er sei kein Vertreter der Selektion, so Fetalmediziner Scheier, aber er sei schon dafür, dass Frauen je nach Lebenssituation und reiflicher Überlegung die Entscheidungsfreiheit haben.

Der Bluttest kostet 1.250 Euro

Der Test soll die Fruchtwasser-Untersuchung ersetzen, durch die es immer wieder zu Fehlgeburten kommt. Derzeit wird dieser Test nur von jeder hundertsten Schwangeren gewollt. Der Bluttest kostet 1.250 Euro und muss aus eigener Tasche bezahlt werden. Aber die GKK geht davon aus, dass er in einigen Jahren von den Kassen übernommen wird.

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