Wirbel im Rathaus: Stadträte beschwichtigen
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FPÖ-Stadtparteiobmann Horst Obwegeser sei schon „angestochen“ - sprich angetrunken - gewesen, als er zur Stadtratssitzung am vergangenen Dienstag erschien, schildert Amann in seinem Internetblog die Situation.
Jedenfalls habe Horst Obwegeser nach einer Abstimmung eine „Schimpftirade in Zeitlupe“ über Amann losgelassen und diese mit dem Zeigen des Mittelfingers - der Stinkefingergeste - beendet. Der Bürgermeister Richard Amann (ÖVP) hätte sogar zweimal versucht, die Sitzung zu unterbrechen - allerdings ohne Erfolg, schildert Bernhard Amann.
„Untergriffige, bodenlose Frechheit“
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Die Behauptungen von Bernhard Amann sind eine „untergriffige, bodenlose Frechheit“, konterte Horst Obwegeser. So sei es einfach nicht gewesen, aber er wolle sich nicht auf dieses Niveau herunterlassen und verweise nur darauf, dass es bezüglich Bernhard Amann viel ärgere Vorfälle zu recherchieren gebe.
Bürgermeister Richard Amann will den Vorfall jedenfalls nicht kommentieren - er pflege derartige Unstimmigkeiten intern zu schlichten.
Linder rät zur Aussprache
Die Stadträte sehen das ähnlich, sind über die Affäre aber keineswegs erfreut. ÖVP-Vizebürgermeister Günter Linder sagt, er könne nicht sagen, ob FPÖ-Stadtrat Obwegeser den Stinkefinger gezeigt habe oder nicht. Es habe in der Sitzung aber eine „Diksussion“ gegeben und da habe sich Obwegeser gegenüber seinem Stadtratskollegen
ungebührlich verhalten.
Die aktuellen Diskussionen seien für Hohenems nicht nützlich, laut Linder wäre es sinnvoll, wenn sich Horst Obwegeser und Bernhard Amann aussprechen würden.
Dobler: Diskussion nicht so heftig
ÖVP-Wirtschaftsstadtrat Karl Dobler hat nach eigenen Angaben ebenfalls nicht mitbekommen, ob ein Mittelfinger gezeigt wurde oder nicht. Die Diskussion sei allerdings nicht so heftig gewesen, wie das jetzt dargestellt werde. Dobler räumt freilich ein, dass Obwegeser „leicht angestochen“ bei der Sitzung erschienen sei.
Der freiheitliche Stadtrat für Sport, Friedl Dold, bezeichnet die Aussagen Bernhard Amanns als denunzierend, jeder mache irgendwann einen Fehler. Da komme etwas in die Schlagzeilen, das nicht der Rede wert sei, sagt Dold.
Mathis sah Geste, die so gedeutet werden könnte
Klare Worte kommen von ÖVP-Jugendstadträtin Edith Mathis. Sie habe nicht mit hunderprozentiger Sicherheit den gestreckten Mittelfinger gesehen, wohl aber eine Geste, die man so deuten könnte.
Grundsätzlich, so Mathis, schließe sie aus, dass Emsigen-Obmann Amann eine derartige Anschuldigung einfach erfinden würde. Sie sei sicher, das der Vorfall auch ÖVP-intern noch nachbesprochen werde.