Lindauer wollen Bahnhof auf Festland
Diese Entscheidung hebt den ersten Bürgerentscheid vom Dezember auf, bei dem sich die Mehrheit der Lindauer (60 Prozent) für die sogenannte „Kombilösung“ entschieden hatte. Diese sah vor, dass der Hauptbahnhof auf der Insel bleibt mit einem kleinen Bahnhalt in Reutin - vor allem für Fernverbindungen wie die Strecke München-Zürich. Diese Lösung war bereits mit der Deutschen Bahn ausverhandelt und unterschriftsreif.
Planungen gehen zurück an den Start
Die Entscheidung ist insofern eine Überraschung, da der Stadtrat und auch der neue Oberbürgermeister Gerhard Ecker (SPD) die „Kombilösung“ favorisiert hatten. Das heißt, nun gehen die Planungen wieder ganz von vorne los - die Stadt Lindau wird nun mit der Bahn über das weitere Vorgehen beraten.
Hintergrund: die Deutsche Bahn verhandelt seit Jahren mit der Stadt Lindau über eine Lösung im Bahnhofsstreit. Die Deutsche Bahn wollte den Hauptbahnhof von der Insel auf das Festland verlegen, um die Fahrtzeit auf der Strecke München-Zürich zu verkürzen, weil die Züge somit den Weg auf die Insel sparen. Doch die parteilose Oberbürgermeisterin Petra Seidl wehrte sich zunächst dagegen, den historischen Bahnhof aufzugeben.
Nach langen Diskussionen sprach sich der Stadtrat schließlich für den vom bayerischen Verkehrsministerium vorgeschlagenen Kompromiss aus. Dieser sieht neben dem Insel-Bahnhof einen Halt für Fern- und Nahverkehrszüge auf dem Festland im Stadtteil Reutin vor. Das ist nun hinfällig.
Knapp 20.000 Bürger waren wahlberechtigt. Die Wahlbeteiligung lag am Sonntag bei 44 Prozent.
Links:
- Lindauer Bahnhof: Volk stellt Weichen (vorarlberg.ORF.at, 17.3.2012)
- Lindauer für Bahnhof-Kombilösung (vorarlberg.ORF.at, 12.12.2011)