Handball: Hard verpasst Meistertitel

In der österreichischen Handball-Liga verpasst der HC Hard seinen siebenten Meistertitel. Die Harder müssen sich dem UHK Krems im fünften und entscheidenden Finalspiel mit 22:27 geschlagen geben.

Damit müssen sich die „Roten Teufel“ aus Hard wie schon im Vorjahr mit dem Vizemeistertitel zufrieden geben. Damals hatten sie das Finalduell gegen die Fivers aus Margareten verloren.

Stets Heimsiege in Finalserie

Nach vier Partien im Vorjahr ging die 2017/18 eingeführte „best of five“-Serie heuer erstmals über fünf Spiele und folgte ihrer bisherigen Logik: Auch im letzten Duell der beiden stärksten Teams der Saison gab es einen Heimsieg. Und der war trotz Traumstarts einmal mehr hart erarbeitet.

Handball Finale Hard Krems

GEPA pictures/Philipp Brem

Für Michael Knauth und seine Mitspieler gab es kaum ein Durchkommen.

Denn vor 1.500 Zuschauern in der ausverkauften Halle in Krems nahm Hard-Coach Klaus Gärtner beim Stand von 1:4 schon nach fünfeinhalb Minuten das erste Time-Out. Sein Team erwischte einen rabenschwarzen Start und benötigte fast eine Viertelstunde, um das erste Tor aus dem Spiel zu erzielen.

Routinier Knauth sieht rot

Dieses 3:8 (14.) war aber noch nicht der Negativhöhepunkt aus Sicht der Gäste. Krems, das den verletzten Rückraumspieler Lucijan Fizuleto vorgeben musste, hatte in der Offensive zumeist leichtes Spiel und nach 20 Minuten einen Sechs-Tor-Vorsprung am Konto. Hard fand im Finish der ersten Hälfte aber besser ins Spiel, arbeitete sich zwischenzeitlich sogar auf 11:13 heran und hielt die Partie zur Pause mit einem Vier-Tore-Minus offen.

Handball Finale Hard Krems

GEPA pictures/Philipp Brem

Am Ende durfte Krems über den ersten Meistertitel seit 42 Jahren jubeln.

Und die Vorarlberger ließen die Gelegenheit nach Wiederbeginn nicht ungenutzt. Hard verlor zwar Flügel Michael Knauth mit Rot (33.), schaffte aber - gestützt auf Zweiergoalie Thomas Hurich - bis zur 38. Minute sogar den Ausgleich (16:16). Von da an stand die Partie gut zehn Minuten auf Messers Schneide, Hard ließ mehrere Möglichkeiten auf die erstmalige Führung liegen. Mit dem 22:19 rund sieben Minuten vor Schluss waren die Weichen schließlich gestellt, der Kremser Express rollte ungefährdet Richtung Ziel.

Zeiner: „Zu viele technische Fehler gemacht“

Hard-Spielmacher Gerald Zeiner beklagte nach der Niederlage die vielen technischen Fehler seines Teams - vor allem in der entscheidenden Phase der Partie. „Wir kommen auf Unentschieden heran, haben zwei- oder dreimal die Chance auf die Führung und machen es nicht. Uns haben heute die technischen Fehler das Leben gekostet“, so Zeiner.

Auch die Bilanz von Hard-Trainer Klaus Gärtner fällt ernüchternd aus: „Wir haben den Start verschlafen und sind einem Rückstand hinterhergelaufen. Wir waren hypernervös, haben viele Fehler gemacht und im entscheidenden Moment die Tore nicht gemacht.“ Laut Gärtner war das Spiel aus Harder Sicht ein Spiegelbild der gesamten Saison. Nichtdestotrotz müsse man Krems zu einem verdienten Meisterschaftstitel gratulieren, so Gärtner.