Obervermuntwerk II wurde feierlich eröffnet

Nach neun Jahren Vorbereitung wurde am Freitag mit dem Obervermuntwerk II eines der flexibelsten Pumpspeicherwerke der Welt eröffnet. Tief im Berginneren der Silvretta ist das gigantische Bauwerk in viereinhalb Jahren errichtet worden - für 500 Millionen Euro.

Pumpspeicherkraftwerk Obervermunt II eröffnet

500 Millionen Euro hat das Kraftwerk gekostet und soll einen Schlüsselrolle bei der Energieautonomie im Land spielen.

Landeshauptmann Markus Wallner (ÖVP), der das Obervermuntwerk II am Freitag feierlich eröffnete, sprach von einem „historischen Tag für die eigenständige Wasserkraft“. Mit dem Werk werde der eigenständige Kurs des Landes am Energiesektor weiter gestärkt. Erneut erinnerte er an das Ziel des Landes, bis 2050 den Energieverbrauch im Land aus heimischen erneuerbaren Energieträgern bestreiten zu können. Der Ausbau der Wasserkraft stelle eine wichtige Voraussetzung auf dem Weg zu diesem Ziel dar.

Germann: „Ergänzung bestehender Infrastruktur“

Für illwerke-Vorstand Christof Germann war der Bau von Obervermunt II eine logische Entwicklung. „Es gibt schon den Silvrettasee, den Vermuntsee, die Leitung für den Energie-Abstransport. So gesehen ist das Obervermuntwerk II eine Ergänzung unserer bestehenden Infrastruktur“, sagte Germann am Freitag am Rande der Eröffnung. „Dadurch haben wir auch kostenmäßig entsprechende Vorteile.“

Energie Baden Württemberg-Vorstand Hans-Josef Zimmer - an sein Unternehmen verkaufen die illwerke einen bedeutenden Teil ihres Stroms - weiß um die Bedeutung von Pumpspeicherwerken wie Obervermunt II: Wenn man komplett auf erneuerbare Energiequellen umstellen wolle, „werden solche Speicherarten wie die Pumpspeicherwerke ... an Bedeutung gewinnen.“

Neuhauser: „Meilenstein Richtung Energiewende“

Die Eröffnung des Pumpspeicherwerks Obervermunt II sei ein weiterer Meilenstein in Richtung Energiewende, so der Pressesprecher der illwerke vkw-Gruppe Andreas Neuhauser. Die Pumpspeicherung sei die einzige technische Möglichkeit, Energie im großen Stil zu speichern.

Im Obervermuntwerk sind der hochgelegene Silvrettasee und der tiefer gelegene Vermuntsee hydraulisch verbunden - dazwischen sind zwei Maschinensätze in einer unterirdischen Kaverne. Damit kann im Turbinenbetrieb kurzfristig Energie ins Netz gespeist und im Pumpbetrieb aus dem Netz aufgenommen werden. Die Turbinen, die mit Wasserkraft angetrieben werden, erzeugen über den Generator Strom und damit rund 250 Gigawattstunden erneuerbare Energie für Vorarlberg.

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