Krebskranke leiden oft unter Mangelernährung

Jeder zweite Krebspatient leidet an Mangelernährung. Das wurde heute auf dem Ernährungskongress Nutrition 2019 bekannt. 800 Teilnehmer diskutieren dabei über neue Erkenntnisse, inwieweit die Ernährung bei Krebserkrankungen eine Rolle spielt.

Der Mangelernährung von Krebspatienten sei bisher medizinisch viel zu wenig Augenmerk geschenkt worden. Inwischen ist aber wissenschaftlich belegt, dass eine Ernährungstherapie die Wirksamkeit der Krebsbehandlung entscheidend beeinflusst, so Clemens. Neue Studien zeigen, dass bei Ernährungsintervention die Überlebenschancen der Patienten steigen, so Clemens.

Dazu kommt, dass auch im Zusammenhang mit der medikamentösen Behandlung die Ernährung eine wichtige Rolle spielt, wie Werner Weitschies von der Universität Greifswald in Deutschland erforscht. „Bei der Einnahme oraler Medikamente in der Krebstherapie ist extrem darauf zu achten, dass es zu Wechselwirkungen zwischen dem Zeitpunkt der Einnahme kommt, was und wie viel ich esse“, sagt Weitschies.

Mangelernährung entgegenwirken

Mehr als die Hälfte aller Krebspatienten leidet an Mangelernährung, sagt Oberarzt Patrick Clemens vom Landeskrankenhaus Feldkirch. Krebskranke haben häufig kaum Appetit und verlieren so schnell an Gewicht. Eine Tatsache, die bisher medizinisch vernachlässigt wurde, allerdings entscheidend für eine wirksame Therapiesein kann.

Einig sind sich die Ärzte inzwischen auch darüber, dass es beim Thema Ernährung kaum allgemein gültige Rezepte gibt, sondern dass nur Ernährungsempfehlungen Sinn machen, die für den Patienten individuell maßgeschneidert worden sind.

Veranstalter der Tagung in Bregenz ist die Arbeitsgemeinschaft Klinische Ernährung. 100 Referate stehen auf der Tagesordnung. Die Tagung dauert bis einschließlich Samstag.

Links:

• Nutrition 2019
• Peter Spork: „Gesundheit ist die Fähigkeit sich anzupassen“ (vorarlberg.ORF.at; 26.1.2019)
• Krankheit führte zu veganer Ernährung
  (vorarlberg.ORF.at; 31.5.2018)