Umstrittene Wohnanlage in Götzis wird gebaut

In Götzis wird nun trotz jahrelanger Anrainerproteste der Bau eines großen Wohnprojekts umgesetzt. Die Anrainer befürchten, dass mit einer weiteren groß angelegten, teils siebengeschoßigen Anlage ein Wohn-Ghetto entsteht. Der Bürgermeister hält das Projekt für notwendig.

Seit Jahren wehren sich Anrainer des ehemaligen Wirtschaftsparks in Götzis-Wieden gegen die Errichtung des Wohnprojekts der gemeinnützigen Wohnbauselbsthilfe. Doch der Protest blieb ohne Wirkung: Das Projekt wird nun fix in der geplanten Form umgesetzt, wie der Götzner Bürgermeister Christian Loacker (ÖVP) auf ORF-Anfrage bestätigte. Die Rechtswege seien abgeschlossen, dem Antragsteller sei eine rechtskräftige Baubewilligung erteilt worden, so Loacker.

Wohnanlage Götzis

ORF

Auf diesem Gelände sollen drei weitere Wohnblöcke entstehen

49 zusätzliche Wohnungen sollen entstehen

Zu den bereits bestehenden Wohnanlagen in Götzis-Wieden sollen beim Kalkofenweg nun nochmals drei Wohnblöcke dazu kommen, der höchste soll siebengeschoßig werden. In Summe sind das 49 zusätzliche Wohnungen. Ende August soll mit den Bauarbeiten begonnen werden, im Frühjahr 2021 soll die Wohnanlage fertig sein. Dann wird in dem Gebiet ein Zehntel der Götzner Bevölkerung wohnen.

Loacker hält den Bau für notwendig. Es gebe ein Spannungsfeld im Bereich leistbares Wohnen, es handle sich um einen gemeinnützigen Bauträger - und er sei um jede Wohnung froh, die in Götzis gebaut werde.

Umstrittene Wohnanlage in Götzis wird gebaut

In Götzis wird nun trotz jahrelanger Anrainerproteste der Bau eines großen Wohnprojekts umgesetzt.

Jahrelanger Widerstand von Anrainern

Der Bau wird entgegen den Empfehlungen des Landesvolksanwaltes und den Stimmen der Oppositionsparteien sowie ohne vorhandenen Bebauungsplan für dieses Viertel umgesetzt. Die Landesvolksanwaltschaft hatte einen Teilbebauungsplan empfohlen, dieser wurde aber von der Gemeindevertretung im Jahr 2017 abgelehnt - mehr dazu in: Götzis: Wohnprojekt wird fortgesetzt.

Projektgegner, wie der Anrainer Erhard Ziegler, haben den Widerstand nun aufgegeben. Sie hatten mehr als 800 Unterschriften gegen das Projekt gesammelt. Die gesamte Anrainerschaft sei sehr enttäuscht, so Ziegler. Man habe die Anrainer nie kontaktiert, sondern mit fertigen Plänen vor vollendete Tatsachen gestellt.