Wolfsalarm im hinteren Bregenzerwald

Im Raum Schönenbach im hinteren Bregenzerwald soll ein Wolf ein Tier gerissen haben. Das teilt Landeswildbiologe Hubert Schatz mit. Der Verdacht muss allerdings noch durch eine DNA-Analyse bestätigt werden.

Entsprechende Proben wurden bereits gezogen und an das Forschungsinstitut für Wildtierkunde und Ökologie an der Veterinärmedizinischen Universität in Wien eingesandt. Das Land Vorarlberg hat bereits die zuständigen Bürgermeister, Ämter und Behörden informiert, dass sie eventuelle weitere Beobachtungen direkt an den Landeswildbiologen weiterleiten sollen.

Wolfssichtungen Kärnten

Sigfried Hebein

Im Februar wurde ein Wolf in Kärnten gesichtet

Landesrat Christian Gantner (ÖVP) weist darauf hin, dass nach den derzeit vorliegenden Informationen keine Gefährdung für die Bevölkerung besteht. Er appelliert jedoch an die Sensibilität und Eigenverantwortung der Bewohner und Tierhalter im Nahbereich.

Gantner verspricht finanzielle Hilfe

Sollte in der kommenden Alpsaison wieder ein Wolf auftreten und Schäden verursachen, bekommen die Älpler finanzielle Hilfe vom Land, so Gantner. Erstmals gibt es auch Entschädigungen für Vorsorgemaßnahmen, zum Beispiel wenn mehr Weidezäune benötigt werden oder Nutztiere vorübergehend in Ställen unter gebracht werden müssen. Gantner geht nicht davon aus, dass ein ganzes Rudel in Vorarlberg auftreten könnte, bisher gibt es nur Hinweise auf durchstreifende Einzeltiere.

Wolf kehrt nach Österreich zurück

Erst im März gab es Vermutungen, dass sich im Silbertal ein Wolf aufhalten könnte - mehr dazu in Wolf soll zwei Wildtiere gerissen haben. Danach kündigte Gantner an, ein Wolfsmanagement einzurichten. Es zeige sich, wie schwierig die Integration eines Wolfes in unserer Kulturlandschaft ist, so Gantner - mehr dazu in Wolf steht unter Beobachtung.

Grafik Verbreitung Wolf in Europa

WWF

Mitte des 20. Jahrhunderts begann die Rückkehr des Wolfes nach Europa

Laut WWF Österreich (World Wildlife Fund) halten sich derzeit 20 bis 25 Wölfe im gesamten Land auf. Sie kommen aus den Karpaten, aus der Schweiz und Italien sowie aus dem slowenisch-kroatischen Raum. Sie gelten als vom Aussterben bedroht.

Wolfsmanagement im Aufbau

Seit drei Monaten erst gibt es im steirischen Raumberg-Gumpenstein das „Österreichzentrum Wolf, Luchs, Bär“. Es soll sicherstellen, dass sich die Bundesländer mit dem Umweltministerium bei der Vorgangsweise mit den Wildtieren untereinander abstimmen.

Hauptziele des Österreichzentrums sind laut WWF das Unterstützen von fachgerechtem Herdenschutz samt einer ausgewogenen Beratung und Unterstützung der heimischen Landwirte. Auch die Bevölkerung müsse sachlich und faktenbasiert über das Thema Wolf informiert werden. „Weg von Mythen und Abschussfantasien, hin zu konkreten Lösungen, die dem europäischem Naturschutzrecht entsprechen“, bekräftigt Wolfexperte Christian Pichler.

Links: